Luka Duric, das Eigengewächs der TSG Hoffenheim, rückt näher ans Profiteam – aber auch in den Fokus der Konkurrenz.
Interesse auch aus der Bundesliga
Wenn Hoffenheims Trainer Christian Ilzer dieser Tage die Spieler aufzählt, die ihm im zentralen Mittelfeld zur Verfügung stehen, nennt er regelmäßig auch einen für Außenstehende eher überraschenden Namen: Luka Duric. So zählte der 47-Jährige vor der Rückkehr des zuvor verletzten Wouter Burger eine fünfköpfige Kandidatenliste auf. „Wir haben jetzt mit Leon Avdullahu, mit Wouter Burger, mit Grischa Prömel, mit Umut Tohumcu und Luca Duric nehme ich auch noch dazu, fünf Spieler im zentralen Bereich, die wirklich alle für die Startelf bereit sind und sich ständig empfehlen, da haben wir eine sehr gute Auswahl. Da können wir uns die besten zwei für das jeweilige Spiel heraussuchen.“
Bislang war Duric nur in der Sommervorbereitung im Profiteam aufgetaucht, allerdings als Rechtsverteidiger. Auf dieser für ihn ungewohnten Position hatte er sich nach dem Knöchelbruch von Stammkraft Valentin Gendrey mit Tim Drexler duelliert. Sogar gegen den ausgebildeten Verteidiger Drexler, der mittlerweile wieder nach Nürnberg verliehen wurde, hatte Duric das Rennen gemacht. Dabei ist der 23-Jährige eigentlich ein Offensivspieler, ein klassischer Zehner, der aber auch auf der Acht oder den offensiveren Part einer Doppelsechs spielen kann. Dann aber hatte die TSG Routinier Vladimir Coufal verpflichtet.
Mit 13 Toren und zwei Assists hatte Duric in der Vorsaison maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft der U 23 in der Regionalliga und dem Aufstieg in die 3. Liga. Auch da setzt der Techniker nun beachtliche Duftmarken, hat nach vier Spielen auch schon wieder vier Scorerpunkte (zwei Tore/zwei Assists) gesammelt. Kein Wunder, dass die TSG den Vertrag ihres damals schon umworbenen Talentes vorsorglich verlängerte und vorab als Ziel ausgab, Duric fortan näher an das Profiteam heranzuführen. Zu einem Einsatz aber hat es bislang noch nicht gereicht, Ilzers Aussage aber lässt erahnen, wie nahe Duric diesem nächsten Karriereschritt ist.
Es wäre der nächste Höhepunkt einer nahezu idealtypischen Hoffenheimer Laufbahn, denn mehr Eigengewächs als Duric kann man kaum verkörpern. Der gebürtige Sinsheimer spielt bereits seit seinem vierten Lebensjahr im TSG-Trikot und hat sämtliche Nachwuchsteams durchlaufen. Auch familiär ist Duric enorm vorbelastet, sein Vater Nebosja spielte einst auch schon für Hoffenheim und verbuchte seinerzeit unter Trainer Hansi Flick auch einen Einsatz in der Regionalliga. Seit Jahren fungiert Papa Duric als Hausmeister und Greenkeeper im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion. Auch Mutter Mirjana arbeitet seit Jahren in der Wäscherei im Trainingszentrum in Zuzenhausen. Luka ist also im wahrsten Sinne ein Kind dieses Klubs.
Reihenweise Klubs haben sich erkundigt
Sein herausragendes Talent zeichnete schon länger ab, allerdings war Duric in seiner U-19-Zeit von einer langwierigen Schambeinentzündung ausgebremst und zurückgeworfen worden. Nun aber scheint der 23-Jährige über den zweiten Bildungsweg durchzustarten und steht vor dem nächsten Karrieresprung. Nach kicker-Informationen haben sich mittlerweile reihenweise Zweitligaklubs und sogar Bundesligisten nach Duric erkundigt. Es wird spannend zu beobachten, wo, wann und auf welcher Position er auch seine ersten Schritte in der Bundesliga gehen wird.