HSV will Böving und Lokonga

Fehlende Offensivstärke und Kreativität waren das Kernproblem des Hamburger SV in der Vorbereitung und in den ersten beiden Spielen. Bis Montagabend soll noch Verstärkung her: Im Visier ist nach kicker-Informationen William Böving von Sturm Graz. Auch Albert Lokonga soll kommen.

Ein Arsenal-Profi und ein Däne auf der Liste

„Es bleibt ein Thema, uns im Offensivspiel zu verbessern“, hat Merlin Polzin nach dem 0:2 im Stadtderby gegen den FC St. Pauli, dem zweiten Ligaspiel ohne Torerfolg, gesagt. Hinzu kommt: Der HSV kreierte an den ersten beiden Spieltagen auch nur drei wirkliche Chancen – das ist deutlich zu wenig, um im Oberhaus Spiele gewinnen zu können, auch wenn der Trainer erklärt: „Wir können auch auf eine andere Art gefährlich werden, wie unser Abseitstor gegen St. Pauli gezeigt hat.“

Der HSV will sich jedoch nicht allein auf den langen Ball, in besagtem Fall von Giorgi Gocholeishvili auf Ransford Königsdörffer, verlassen, sondern für die Offensive nachbessern. Am Rande des Stadtduells hatte Sportvorstand Stefan Kuntz dies bestätigt und auch das Profil umrissen. „Es geht um einen Spieler, der das Spiel aus dem Mittelfeld ins letzte Drittel transportiert, der die letzten Pässe spielen kann und torgefährlich ist.“ Die gesuchten (und gewünschten) Männer sind William Böving und Albert Lokonga.

Der Däne Böving wird seit Tagen mit Mainz 05 in Verbindung gebracht, tatsächlich bemüht sich der HSV konkret um den 22-Jährigen, der in der Offensive vielseitig einsetzbar ist. Formal gilt er als Mittelstürmer, Hamburgs Bosse aber sehen in Böving mit 1,76 Metern Körpergröße vielmehr einen Spieler, der hinter der Spitze sowohl die Halbposition als auch den Zehnerraum besetzen kann. Eine Rolle, die es bislang im neuen 3-4-3-System nicht gibt. Polzin aber hatte bereits vor Wochen angekündigt, dass er einen Platz finden und schaffen werde, wenn er den entsprechenden Spielertypen bekäme.

Wird es Böving? Fakt ist: Beim Grazer Stadt-Derby (2:0 für Sturm) am Samstag gehörte er bereits nicht mehr zum Kader des amtierenden österreichischen Meisters, war auch nicht mehr im Stadion – weil er für Gespräche freigestellt ist. Sein Vertrag in Österreich ist noch bis 2026 gültig, im Vertrag soll eine Ausstiegsklausel für knapp sieben Millionen Euro verankert sein. Zu viel für den HSV, der bemüht ist, diese zu drücken.

Rieder ist für die Hamburger nicht zu bekommen

Böving hat in drei Jahren in Graz 78 Bundesligaspiele bestritten, in diesen 14 Treffer erzielt und 17 vorbereitet, will nun den nächsten Schritt machen und wird unter anderem auch vom spanischen Erstligisten Girona umworben. In Spanien war zuletzt Lokonga, der zweite Kandidat für das Mittelfeld. Der 25-jährige Profi des FC Arsenal war in der Vorsaison an den FC Sevilla ausgeliehen, gilt als spielstark und passsicher.

Die Bemühungen um das Duo sind unabhängig voneinander. Das heißt: Im Idealfall präsentiert der HSV bis zum Montagabend noch einen Doppelpack. Vom Tisch ist dagegen die Verpflichtung von Fabian Rieder – der Schweizer Nationalspieler von Stade Rennes, im Vorjahr an den VfB Stuttgart ausgeliehen, ist nicht zu bekommen.

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