Das Nordderby zwischen dem HSV und Bremen war ein unterhaltsames Spiel und hatte viel zu bieten – aus Sicht der Bremer aber den falschen Sieger. Bei Senne Lynen wachsen auch schon Revanchegelüste.
Werder-Coach Steffen unzufrieden
Dass man am Ende 2:3 unterlag, sei „sehr bitter“, merkte Senne Lynen nach Abpfiff bei DAZN an und ärgerte sich darüber, dass man am Ende nicht zumindest den Punkt gehalten hat. „Wir dürfen das dritte Tor nicht kriegen, das war zu einfach und geht gar nicht“, ärgerte sich der Mittelfeldmann. Die Niederlage wurmte auch Werder-Coach Horst Steffen, der ein „hart umkämpftes“ Spiel gesehen hatte, welches aber auch „ohne super spielerische Klasse“ dahergekommen war.
Mit dem Auftritt der Grün-Weißen war der 56-Jährige nicht wirklich zufrieden. „Wenn man in Führung geht, dann darf das auch ein bisschen länger andauern“, sagte Steffen und verriet auch, dass er nach dem Ausgleich zum 2:2 „das Gefühl hatte, dass wir das Ding möglicherweise auch gewinnen können“. Dazu kam es nicht, weil Yussuf Poulsen einen Konter zwei Minuten nach seiner Einwechslung und klasse Solo von Miro Muheim zum 3:2-Siegtreffer vollendete. Für Steffen ist klar, dass Werder zu „unaufmerksam“ war und schlichtweg „zu einfache Tore“ kassierte.
Problemzone rechts
„Das 3:2 schien etwas zu leicht“, sagte dann auch Steffen und meinte, dass er sich die Szene zwar noch einmal anschauen wolle, es letztlich aber „zu leicht wirkte“, wie man Muheim hatte durchlaufen lassen. „Das sollte eigentlich nicht passieren.“ Es war nicht das einzige Mal an diesem Nachmittag, dass die Bremer rechte Seite im Volkspark Probleme hatte. Die erwies sich immer wieder als Achillesferse. „Wir haben es nicht hinbekommen, unsere rechte Seite zuzubekommen“, gab Steffen zu und analysierte: „Sie hatten Überzahl und haben sich gut durchkombiniert, wir waren nicht so gut im Durchschieben, sodass der HSV mehr Ballbesitz und auch mehr vom Spiel hatte.“
Letztlich ging der Sieg des Aufsteigers aber in Ordnung, da Werder laut Steffen „zu wenig investierte. Der HSV hat uns eine Menge abverlangt und verdient gewonnen.“ Eine Niederlage, die den Gästen nicht schmeckte – und eine, die in Lynen bereits Revanchegelüste weckte. „Es geht mir am Ende nur um den Sieg und ich suche mir jetzt das Datum heraus, wenn wir zu Hause gegen die spielen“, kündigte der Belgier an.
Das Rückspiel steigt am 18. April im Weserstadion. Bis dahin ist also noch Zeit, kommende Woche geht es zum Abschluss des 14. Spieltags am Sonntag (19.30 Uhr) zunächst gegen den VfB Stuttgart – und da werden die seit fünf Auswärtsspielen sieglosen Hanseaten zumindest schon mal die Gelegenheit bekommen, ihren Negativtrend von aktuell drei Spielen ohne Sieg zu beenden.

