15:10 Torschüsse, 6:5 Chancen. Doch am Ende wollte der TSG Hoffenheim gegen den 1.FC Köln kein Tor gelingen. Dass die bislang so hochgelobte Offensivabteilung ineffizient blieb, hat für Christian Ilzer auch etwas mit mangelnder Erfahrung zu tun.
TSG hadert mit der Effizienz
„Wir haben uns für einen sehr jungen Weg entschieden. Da muss man einkalkulieren, dass es Tage gibt, an denen man nicht effizient ist“, erklärte der Trainer der TSG Hoffenheim nach dem 0:1 gegen den Aufsteiger, um sogleich kämpferisch nachzuschieben: „Das Ergebnis bringt uns nicht vom Weg ab.“
Ein Ballverlust und ein Solo machen den Unterschied
Inhaltlich war es ein ordentlicher Vortrag der Gastgeber, Einsatz und Intensität stimmten. Die Kreativmomente allerdings waren durchaus ausbaubar. Und natürlich liegt Christian Ilzer richtig, wenn er auf den Weg der Jugend verweist. Die vier aufgebotenen Offensiven Fisnik Asllani, Tim Lemperle (beide 23), Muhammed Damar (21) und Bazoumana Toure (19), dessen Abschluss Schmied in höchster Not blockte (51.), sind wahrlich keine Bundesliga-Schlachtrösser und dürfen sich auch mal einen Tag gönnen, an dem nicht ein Rädchen ins andere greift. Weil sie schlicht lernen müssen, Erfahrungen sammeln. Eine völlig logische Entwicklung.
Ärgern wird diese Niederlage die Kraichgauer dennoch angesichts der Tatsache, dass es sich beim 1.FC Köln um einen potenziell direkten Konkurrenten um den Ligaerhalt handelte – bei der TSG werden sie den komplizierten Abstiegskampf aus der Vorsaison nicht vergessen haben. Und eben, dass rein leistungstechnisch ein Unentschieden drin gewesen wäre. Streng genommen machten ein vermeidbarer Ballverlust von Wouter Burger und ein feines Solo von Said El-Mala, der allerdings eher Geleitschutz als Zweikampfhärte zu spüren bekam bei seinem Marsch aufs Tor, den Unterschied, zudem ein mehrfach rettender Marvin Schwäbe, wenngleich sich auch Oliver Baumann wiederholt auszeichnen konnte.
„Dieses Ergebnis passt nicht zu unserer Offensivleistung“
„Es wäre mehr drin gewesen“, beklagte sich der Nationaltorhüter und bemängelte: „Komischerweise brauchen wir irgendwie immer ein Gegentor, habe ich das Gefühl. Danach war es gut.“ Zumindest ordentlich, wenngleich am Ende auch nicht über eine lange Phase so zwingend, dass das Gefühl aufkam, der Ausgleich sei nur noch eine Frage von Minuten.
„Dieses Ergebnis passt nicht zu unserer Offensivleistung, die war deutlich besser, als zu null zu verlieren“, ergänzte Ilzer und versuchte, das Positive mit in die Länderspielpause zu nehmen: „Das Ergebnis enttäuscht, aber die Leistung war keine schlechte. Eine gute Leistung bei einer Niederlage ist oft besser als ein Sieg, der dir in den Schoß fällt, den du nicht einschätzen kannst. Und das beziehe ich nicht auf die Leistung von Köln, die war sehr, sehr gut.“