Bei der TSG Hoffenheim erarbeitete sich der 1. FC Köln die Punkte acht, neun und zehn in der noch jungen Saison insbesondere in der Defensive. Besonders überzeugend dabei: Torwart Marvin Schwäbe, der trotz des guten Saisonstarts an die Demut appellierte.
Kwasniok betont „Quäntchen Glück“
Auf ihn war am Freitagabend Verlass: Kölns Keeper Marvin Schwäbe hielt gegen die TSG Hoffenheim alles, was auf seinen Kasten geflogen kam. Bereits früh in der Partie parierte er gekonnt beim Abschluss von Muhammed Damar. Nach dem Solo-Tor des erneut starken Said El Mala früh in der Partie fokussierte sich der Effzeh auf die Defensive – und hatte in Schwäbe einen sicheren Rückhalt.
Immer wieder köpften die drei Kölner Innenverteidiger Joel Schmied, Timo Hübers und Dominique Heintz die Hoffenheimer Flanken aus der Gefahrenzone. Heintz, zwischenzeitlich nur Innenverteidiger Nummer sechs und auf der Tribüne, rechtfertigte seine ziemlich überraschende Nominierung für die erste Elf genau wie seine Nebenleute mit vollem Einsatz und einem aus eigener Sicht „sehr guten Spiel, dafür dass ich seit über zwei Monaten kein Spiel gemacht habe“, wie er nach der Partie bei Sky befand.
Kwasniok lobt Teamgeist
Die jungen Wilden in der Hoffenheimer Offensive kamen dennoch zu guten Gelegenheiten – gerade im ersten Durchgang: besonders gegen Bazoumana Touré mit guter Strafraumbeherrschung beim Rauskommen (23.) und Fisnik Asllani mit einer starken Parade (45. +2) hielt Schwäbe die Führung fest.
Als „gemeinschaftlichen Erfolg“ bezeichnete Trainer Lukas Kwasniok den Sieg in Sinsheim: „Das beginnt beim Torhüter und endet ganz vorne.“ Ob der Dreier letztlich verdient gewesen sei, wollte er nicht bewerten: „Manchmal hast du das Quäntchen auf deiner Seite, das war gegen Stuttgart vielleicht nicht so.“
„Bei der Drei-Punkte-Regel verlierst du lieber einmal unglücklich und gewinnst dann etwas glücklicher hier in Hoffenheim.“ (Lukas Kwasniok)
Im Rückblick könne er mit der Niederlage am vergangenen Sonntag dann aber gut leben: „Bei der Drei-Punkte-Regel verlierst du lieber einmal unglücklich und gewinnst dann etwas glücklicher hier in Hoffenheim“, rechnete der 44-Jährige vor.
Gerade mit der ersten Halbzeit im Kraichgau sei Kwasniok „sehr einverstanden“ gewesen. Als Aufsteiger müsse man hintenraus in einer engen Partie eben „auch mal leiden.“ Was die Kölner mit Bravour taten – und über Konter in der Schlussphase vor allem durch den schnellen Jakub Kaminski gefährlich blieben.
Demut bleibt das Gebot der Stunde
„Wenn man gesehen hat, was wir heute alles verteidigt haben: Das ist genau das, was wir brauchen“, freute sich auch Schwäbe. „Einzig und alleine Intensität hilft dir, in dieser Liga zu bestehen“, stimmte Kwasniok zu – mit einem kleinen Zusatz: „Aber auch das Quäntchen Glück.“
Das hatte der Effzeh gegen das Hoffenheimer Aufbäumen letztlich auf seiner Seite. Nach sechs Spielen steht man bei zehn Punkten – eine starke Bilanz für den Aufsteiger. „Da werden wieder ein paar Screenshots gemacht“, scherzte Schwäbe angesprochen auf die Tabelle, in der Köln zumindest bis zum Samstag auf Rang 4 übernachtet. Demut bleibt rund um das aufgeregte Geißbockheim aber das Gebot der Stunde, wie der Kapitän betonte: „Wir wissen, woher wir kommen.“