Die Positionskämpfe beim 1. FC Köln haben spätestens im Trainingslager in der Steiermark begonnen, wo die letzten Urlauber zum Team stießen. Besonders auf dem Flügel hat Lukas Kwasniok durch die Neuzugänge Jakub Kaminski und Said El Mala die Qual der Wahl.
Kölns Neuzugänge auf dem Flügel
Aus Kölns Trainingslager in der Steiermark berichtet Dennis Zaremba
Nicht nur Lukas Kwasniok sondern auch die Sonne brachte die Profis des 1. FC Köln am Montag mächtig ins Schwitzen. „Natürlich sind wir etwas müde“, gestand Neuzugang Jakub Kaminski nach etwa 90 kräftezehrenden Minuten bei 30 Grad in der prallen Vormittagssonne. „Aber das ist genau die Zeit dafür. Ich hoffe, dass wir die Intensität aus diesem Trainingslager auch in den Spielen zeigen werden.“
Die Leihgabe aus Wolfsburg – mit Kaufoption – fühlt sich bei den Kölnern gut aufgenommen – und hat den Vorteil, dass er sich mit Lukas Kwasniok auf Polnisch unterhalten kann. „Ich bin neu im Verein, daher ist das wichtig für mich“, erklärte der Flügelspieler. Dabei ist es um sein Deutsch keineswegs schlecht bestellt. „Ich bin schon drei Jahre hier und muss vielleicht noch ein paar Wörter lernen. Aber auf dem Platz verstehe ich alles, was der Trainer sagt.“
Konkurrenzkampf auf Außen
Kaminski will in Köln seine Qualitäten zeigen und wieder häufiger zum Torerfolg kommen. Das war ihm in den vergangenen beiden Saisons nicht gelungen, zuletzt traf der 23-Jährige am 34. Spieltag 2022/23. „In Wolfsburg habe ich oft die Position gewechselt“, blickte der Nationalspieler zurück. Beim FC möchte er sich wieder voll und ganz seiner Kernkompetenz widmen: Dem Spiel auf dem Flügel, vorzugsweise links.
Dort ist mit Said El Mala auch ein weiteres neues Gesicht im Kader zuhause. Der 18-Jährige kommt mit viel Rückenwind aus der vergangenen Drittliga-Saison bei Viktoria Köln und der U-19-EM zum FC. Zum Start der Woche ließ er seine Qualitäten in offensiven Spielformen erstmals aufblitzen und erntete den einen oder anderen Szenenapplaus der mitgereisten Fans.
El Mala bleibt „klar im Kopf“
Der Wirbel um seine Person lässt El Mala kalt. „Wichtig ist für einen 18-Jährigen, dass man klar im Kopf bleibt. Das bin ich, ich bilde mir darauf nix ein. Ich habe einiges vor, deswegen gehe ich ganz gelassen damit um“, erklärte der Dribbler im Interview mit Radio Köln. Klar ist aber, dass auch er mit hohen Ambitionen in die Saison geht, „Ich bin noch jung, was für mich aber nicht heißt, dass ich mich hinten anstellen muss. Ich will zeigen, was ich kann.“
Der Konkurrenzkampf auf den Außenbahnen sei ein zusätzlicher Reiz. Neben den beiden Neulingen werden in diesem auch Linton Maina und Jan Thielmann, den Coach Kwasniok nicht mehr hinten rechts sondern wieder offensiver einbauen will, eine Rolle spielen. Eine weitere Option wäre Florian Kainz, der sich allerdings auch im Zentrum hinter der Spitze wohlfühlt.
Konkurrenz belebt das Geschäft, auch für Kaminski, dem klar ist, dass er „jeden Tag, in jedem Training hart arbeiten“ will, „um den Trainer zu überzeugen und um für ihn erste Wahl zu sein.“ Gelegenheiten bieten sich in der Steiermark dafür noch zur Genüge. Nach der Nachmittagseinheit am Montag stehen auch am Dienstag zwei Mannschaftstrainings auf dem Programm.
Martel setzt aus
Am Montag nicht mit von der Partie war Eric Martel, der die Einheit am Vortag mit Rückenproblemen abgebrochen hatte. Der Sechser, dessen Zukunft noch ungeklärt ist – Vertrag läuft im Sommer 2026 aus – blieb für Behandlungen im Hotel. Große Sorgen muss man sich allerdings wohl nicht um den 23-Jährigen machen, schon im Laufe der Woche könnte er möglicherweise wieder einsteigen.