Lienhart und Rosenfelder: Freiburgs doppelte Abwehrsorgen

Das 1:2 bei Kellerkind Heidenheim war nach einer erfolgreichen Mini-Serie nicht nur ein sportlicher Rückschlag für den SC Freiburg, sondern sorgte wohl auch noch für gleich zwei Ausfälle im Abwehrzentrum. Zudem patzte der Ersatzmann folgenschwer.

Zwei Innenverteidiger vorzeitig raus

„Das wären sehr wichtige Punkte für uns gewesen“, wusste Julian Schuster die Lage nach der 1:2-Niederlage bei Kellerkind Heidenheim sehr gut einzuschätzen. Gerade erst hatte sich seine Mannschaft durch das 4:0 gegen Mainz als Achter an die Spitze des Tabellenmittelfelds gesetzt. Mit einem weiteren Dreier hätte der SC bis auf zwei Punkte an den Siebten Frankfurt und bis auf drei Punkte an den Sechsten aus Stuttgart heranrücken können.

Hätte, wenn und aber. In der Realität schaffte es der aktuell auch erfolgreiche Europa-League-Teilnehmer nicht, beim Drittletzten der Bundesliga eine 1:0-Führung in etwas Zählbares umzumünzen. Stattdessen setzte es sogar noch die fünfte Saisonniederlage. Und das nach einer erfreulichen Mini-Serie mit drei Spielen in Serie ohne Gegentor, als der SC nach dem internationalen 0:0 in Pilsen und dem Erfolg gegen Mainz auch recht souverän mit 2:0 im Pokal gegen Zweitligist Darmstadt das Viertelfinal-Ticket gelöst hat.

„Wir haben den Gegner zu leicht zu Toren eingeladen“

„Gerade gegen einen solchen Gegner musst du das zweite Tor nachlegen und natürlich nicht so vermeidbare Gegentore zulassen“, zeigte sich Abwehrchef Matthias Ginter nach der Partie angefressen, versuchte aber auch den Rückschlag ein wenig zu relativieren: „Alles gut, da gibt’s auch mal.“

Alles gut war in diesem Zusammenhang natürlich nur eine Floskel. Auch Schuster brachte seinen Ärger zum Ausdruck: „Es fühlt sich im Moment sehr hart an, die Enttäuschung ist groß. Wir haben den Gegner zu leicht zu Toren eingeladen.“ Auch der Trainer versuchte naturgemäß aber auch, den Blick nach vorne zu richten: „Wichtig für uns ist, daraus zu lernen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie aus solchen Rückschlägen etwas Positives ziehen kann.“

Das hat der SC im Verlauf dieser Saison tatsächlich schon öfter bewiesen. Nach dem überraschend krachenden Fehlstart gegen Augsburg (1:3) und in Köln (1:4) hat die Schuster-Elf nicht mehr zweimal in Serie verloren. Auf die Liga-Niederlage in Leverkusen (0:2) folgte das Weiterkommen im Pokal (3:1) in Düsseldorf und auf das 2:6 in München immerhin die Nullnummer in Pilsen. Überhaupt ist der SC in fünf Europa-League-Partien noch ungeschlagen und wird am Donnerstag gegen Salzburg versuchen, als aktuell Vierter seinen Platz im Bereich der Direkt-Zulassung fürs Achtelfinale zu verteidigen.

„Muskulär irgendwas kaputt“: Rosenfelder droht nächster Rückschlag

Dabei muss Schuster aber wohl auf gleich zwei seiner drei besten Innenverteidiger verzichten. Philipp Lienhart, Ginter langjähriger Partner im Abwehrzentrum, musste zur Pause wegen muskulären Problemen ausgewechselt werden. Die Stammkraft der für die WM qualifizierten österreichischen Nationalmannschaft hatte beim Pokalspiel gegen Darmstadt am Mittwoch bereits aus Gründen der Belastungssteuerung ausgesetzt und droht nun auszufallen.

Noch klarer und bitterer scheint die Lage bei Max Rosenfelder zu sein. Das Eigengewächs kam zur zweiten Hälfte für Lienhart, musste aber in der 71. Minute ebenfalls vorzeitig vom Feld. Nach einem Laufduell griff sich der 22-Jährige an den hinteren rechten Oberschenkel. „Man muss die finalen Untersuchungen abwarten, aber man kann davon ausgehen, dass muskulär irgendwas kaputt gegangen ist“, hatte Schuster schon am Samstagabend wenig Hoffnung auf einen glimpflichen Ausgang.

Für Rosenfelder ist es ein persönlicher Rückschlag zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Top-Talent hat gegen Darmstadt gerade ersten seinen dritten Startelfeinsatz in dieser Saison absolviert und sich zuletzt generell mehr Spielzeit erarbeitet, nachdem er mit Rückstand in die Saison gestartet war.

Ende Juni hatte sich Rosenfelder nach einer starken U-21-EM im DFB-Trikot im Halbfinale gegen Frankreich eine Muskelverletzung am hinteren linken Oberschenkel zugezogen, fehlte danach wochenlang und verpasste große Teile der Sommervorbereitung. Sogar Bundestrainer Julian Nagelsmann erklärte öffentlich, er hätte Rosenfelder für die September-Länderspiele gerne nominiert. Stattdessen musste sich der gebürtige Freiburger beim SC auch über zwei Regionalligaeinsätze wieder zurückkämpfen und kam erst Ende September erstmals bei den Profis zum Einsatz.

Back-up Jung: Nächster folgenschwerer Fehler

Nun die nächste Zwangspause, die auch mit Blick auf die Lienhart-Auswechslung den erst im Sommer verpflichteten Back-up Anthony Jung auf den Plan ruft. Der Routinier hatte Lienhart im September beim 2:1 gegen Basel zunächst mit einer guten Leistung vertreten, vier Tage später beim Liga-1:1 gegen Hoffenheim aber Hauptverantwortung für das Gegentor getragen. Am gestrigen Samstag in Heidenheim kam es für Jung noch bitterer.

Nachdem Jung für Rosenfelder eingewechselt worden war, gewann er in der Nachspielzeit zunächst einen Zweikampf an der Seitenlinie, spielte dann aber einen fatalen Rückpass zu Noah Atubolu, obwohl FCH-Stürmer Stefan Schimmer im Passweg lauerte. Auch, weil Atubolu unglücklich ausrutschte, konnte Schimmer den SC-Keeper umkurven und zum Siegtreffer einschieben.

„Es ist nicht einfach, bei einem solchen Spiel reinzukommen. Aber Toni ist eigentlich gut reingekommen. Auch in der Situation macht er eigentlich alles richtig, bis auf den letzten Moment, wo er die falsche Entscheidung trifft“, sagte Schuster, sicherte Jung aber Unterstützung zu: „Es ist total wichtig, eben auch in solchen Momenten füreinander da zu sein. Solche Dinge können immer passieren.“

Der grundsätzlich nach wie vor gute Zweikämpfer Jung dürfte am Donnerstag gegen Salzburg direkt wieder gefordert sein und bringt mit seinen 34 Jahren genug Erfahrung mit, um diesen neuerlich entscheidenden Patzer zu verarbeiten. Nominell kommt für das Abwehrzentrum noch der erst 19-jährige Bruno Ogbus in Frage. Das Schweizer Talent stand zwar am Mittwoch beim Pokalspiel gegen Darmstadt im Kader, kam neben 13 Regionalliga-Einsätzen diese Saison aber noch nicht für die Profis zum Einsatz. 2024/25 hatte Schuster Ogbus zum Saisonstart dreimal eingesetzt.

Zusätzlich angespannt ist die Lage in der Freiburger Abwehr, weil der auch links in einer Dreierkette einsetzbare Linksverteidiger Jordy Makengo zuletzt vier Partien wegen muskulären Problemen verpasst hat. Diesen Vorzeichen zum Trotz wird Schuster von seinem Team die nächste positive Reaktion einfordern. Danach geht es in der Liga daheim gegen Dortmund und vor Weihnachten nach Wolfsburg. Mutmaßlich keine leichten Aufgaben, um die in Heidenheim hergeschenkten Punkte wieder reinzuholen.

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