Der 1. FC Heidenheim erlebte in Leverkusen einen Nachmittag zum Vergessen. Nach der höchsten Niederlage der Heidenheimer Bundesliga-Geschichte wussten die Beteiligten auch nicht so recht, was ihnen gerade widerfahren war.
FCH mit 0:6 in Leverkusen noch gut bedient
„Wir liegen am Boden. Da jetzt die richtigen Worte zu finden ist schwierig, wahrscheinlich unmöglich. Fakt ist, wir sind heute zerlegt worden“, leitete Trainer Frank Schmidt das Interview bei Sky ein. Seine Elf hatte gerade mit 0:6 verloren – so hoch wie nie zuvor in der noch jungen Bundesliga-Geschichte. „Wir standen heute neben uns und neben dem Gegner“, hatte Schmidt eine recht simple Erklärung parat. „Nicht anders ist das zu erklären, dass wir sechs Gegentore bekommen und in der zweiten Halbzeit Glück haben, dass es nicht noch deutlicher wurde.“
Dorsch: „Können froh sein, dass es nicht 8:0 oder 9:0 ausgeht“
Ein ähnlich vernichtendes Urteil fällte auch Niklas Dorsch, laut dem die Gäste am Ende froh sein konnten, „dass es nicht 8:0 oder 9:0 ausgeht“. „Sowas habe ich noch nie erlebt“, so Dorsch, der nicht daran sparte, mit Begriffen um sich zu werfen. „Katastrophal von der ersten bis zur letzten Minute, eine Blamage. In alle Einzelteile zerfallen.“ Der 27-Jährige, der sogar zunächst auf der Bank gesessen hatte und nach knapp einer halben Stunde beim Stand von 0:4 eingewechselt wurde („es gibt angenehmere Situationen“), müsse nun erst „einfach mal eine Nacht drüber schlafen“.
„Insgesamt war es ein schwarzer Tag für jeden einzelnen, ein schwarzer Tag für den Verein“, befand derweil Kapitän Patrick Mainka. Viel mehr noch: „Es ist der schwärzeste Tag in meiner Laufbahn bisher. Tabellen-18., das kann man auch nicht schönreden“, so Mainka, der zumindest aber auch versuchte, den Blick nach vorne zu richten. „Es ist uns natürlich bewusst gewesen, dass es schwierig wird diese Saison. Aber wird müssen uns natürlich viel mehr wehren, weil wenn wir so auftreten, dann sind wir zurecht da und dann wird es nicht besser werden.“
Für den FCH steht wie für alle anderen nun erst einmal die Länderspielpause an, ehe es dann in zwei Wochen im Duell gegen die zuletzt etwas erstarkte Borussia Mönchengladbach um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geht. Ob die Pause gerade recht kommt oder zu einem ungelegenen Zeitpunkt, um die herbe Packung nicht sofort wieder umbiegen zu können, vermochte Mainka nicht zu beurteilen. Eins konnte er aber versprechen: „Wir werden wieder aufstehen.“

