Unter den lediglich 6443 Zuschauern bei der Saisoneröffnung der TSG Hoffenheim gegen den FC Metz war auch ein prominentes Gesicht aus der Schweiz: Murat Yakin.
TSG-Sechser ist auch vom Kosovo umworben
Gut gelaunt verfolgte der 50-Jährige das unterhaltsame 8:0 der Kraichgauer gegen die überforderten Franzosen am frühen Samstagabend. Besonderes Augenmerk dürfte der Trainer der Schweizer Nationalmannschaft auf Leon Avdullahu gelegt haben.
Besuch von Verbandspräsident Agim Ademi in Basel
Denn: Der 21-Jährige ist zwar in Solothurn geboren und durchlief sämtliche Nachwuchsnationalmannschaften der Eidgenossen, hat aber aufgrund seiner Wurzeln auch die Möglichkeit, für die A-Nationalmannschaft des Kosovo aufzulaufen. Dessen ist man sich beim Fußballverband der jungen Republik augenscheinlich bewusst. Denn kürzlich besuchte Agim Ademi, der Präsident des kosovarischen Fußballverbandes, Avdullahu in Basel und gratulierte ihm zum Double-Sieg mit dem FC Basel.
Spätestens seit dem Transfer zur TSG Hoffenheim dürfte man sich im Kosovo Gedanken über eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft machen. Zumal der dortige Nationaltrainer Franco Foda heißt, die Bundesliga also sehr genau im Blick haben dürfte. Yakins Besuch in Sinsheim kommt also sicherlich nicht aus dem Nichts, sondern aus einer bestimmten Motivation heraus.
Am 5. September trifft die Schweiz ausgerechnet auf den Kosovo
Beim Heim-Debüt in „seiner“ neuen Arena – ihre bisherigen Testspiele trug die TSG entweder auf Fremdplätzen oder in kleineren vereinseigenen Spielstätten wie dem Dietmar-Hopp-Stadion aus – zeigte sich Avdullahu gewohnt bissig und zweikampfstark, dynamisch-aggressiv und an der Seite von Wouter Burger gleich als Chef im Zentrum.
Genau das, was auch Hoffenheims Cheftrainer Christian Ilzer von seinem Neuzugang sehen möchte. Auch Yakin, der als Profi unter anderem für den VfB Stuttgart und den 1. FC Kaiserslautern die Stiefel schnürte, dürfte die Darbietung seines potenziellen Schützlings gefallen haben. Wenngleich der FC Metz an diesem Tag nicht die Kragenweite hatte, die Gastgeber vor Probleme zu stellen.
Pikant vor dem Hintergrund der Personalie Avdullahu: Der nächste Gegner der Eidgenossen heißt am 5. September im Baseler St.-Jakob-Park in der WM-Qualifikation ausgerechnet Kosovo. Man darf gespannt sein, ob Avdullahu dann mit von der Partie ist und auf wessen Seite. Die weiteren Gruppenkontrahenten der Nati heißen Slowenien und Schweden.