Satte 17 Pflichtspiele dauerte es, bis der FC Bayern in der Saison 2025/26 erstmals nicht als Sieger aus einem Pflichtspiel ging. Die Art und Weise des 2:2 bei Union Berlin am Samstag ließ die Münchner indes mit gemischten Gefühlen zurück.
Bayern nach 2:2 mit gemischten Gefühlen
„Ich denke, am Ende war das ein sehr guter Punkt für uns. Denn wir haben einen Punkt gesammelt, die Konkurrenz nicht, daher sind wir jetzt sechs Punkte voraus“, spielte Manuel Neuer bei Sky nach der Partie an der Alten Försterei auf die gleichzeitige 1:3-Niederlage des tabellarisch engsten Bayern-Verfolger RB Leipzig bei der TSG Hoffenheim, aber auch auf das späte 1:1 von Borussia Dortmund beim Hamburger SV an.
Dass die Bayern zugleich aber nicht wirklich zufrieden waren, verstand sich von selbst. „Die Standards haben uns ein bisschen das Genick gebrochen. Das am Ende war ein zweiter Ball. Beim ersten Gegentor habe ich auch meinen Anteil.“ Tatsächlich ließ Neuer den Ball beim 1:0 für die Köpenicker beim Abschluss von Danilho Doekhi durchrutschen, obwohl er eigentlich in guter Position für eine Parade war. „Die Sicht war nicht perfekt für mich, die Entfernung war nicht perfekt. Aber ich habe die falsche Entscheidung getroffen“, übte der 39-Jährige Selbstkritik.
Kane über Siegesserie: „Manchmal wird so etwas zum Hauptsache…“
Die kräfteraubende Partie in der Königsklasse bei Paris St. Germain (2:1) am Dienstag war bei den Münchner Akteuren derweil kein Thema. „Es war jeder frisch, aber es war heute auch schwer zu spielen hier“ meinte Neuer. Auch Harry Kane pflichtete dem bei: „Wir haben so ein Spiel erwartet. Dann kam auch noch ein schlechter Rasen hinzu, der Ball ist viel versprungen. Dann gab es auch das ganze Spiel über kleine Entscheidungen gegen einen, aber das passiert im Fußball ab und zu.“
Ehe der Supertorjäger seinem Team in der Nachspielzeit zumindest noch das 2:2 sicherte, hatte auch Kane bei einem Gegentor unglücklich mitgewirkt. „Ich wollte den Ball klären und kläre genau zu ihm (Doehki; Anm. d. Red.), dann hat er einen guten Abschluss. Dass wir dann noch ausgleichen, zeigt unsere gute Einstellung.“ Dem Umstand, dass die Siegesserie der Münchner in Pflichtspielen in der Saison 2025/26 nun endete, gewann der Engländer sogar Positives ab. „Manchmal wird so etwas zur Hauptsache, über die geredet wird …“, so Kane.
Kompany begründet Verzicht auf Rotation
Ähnlich wie seine Spieler zog auch Vincent Kompany Resümee: „Wenn man schaut, was die Konkurrenten gemacht haben, ist es natürlich ein gewonnener Punkt“, sagte der Bayern Coach, der angab, seine Spieler schon im Vorfeld auf eine schwierige Partie an der Alten Försterei vorbereitet zu haben. Tatsächlich waren die Bayern schon im März beim 1:1 bei Union nicht als Sieger vom Platz gegangen. Die schon am 3. Dezember (Mittwoch, 20.45 Uhr) anstehenden Achtelfinalpartie im DFB-Pokal an gleicher Stelle kommt so nun noch ein wenig zusätzliche Brisanz zu.
Schon vor Partie hatte Kompany begründet, warum er nach der Partie bei PSG auf größere Rotation verzichtet hatte. „Es sind sieben Wechsel im Vergleich zu letzter Woche in Leverkusen. Die Jungs, die heute spielen, haben in dieser Woche also eigentlich nicht zu viel gespielt. Wir sind froh, dass die Jungs gut drauf sind. Wenn es bei einem vielleicht doch ein bisschen viel war, können wir wechseln. Wir schauen schon auf die Signale, wer ist müde, wer kann spielen.“

