Polanskis Heim-Doppel: Interimstrainer – oder mehr?

Der erste Auftritt als Nachfolger von Gerardo Seoane war rundum gelungen. In zwei Heimspielen kann sich Eugen Polanski in Mönchengladbach als Dauerlösung empfehlen.

Gladbacher Sorgen in der Offensive

Klare Abläufe, mehr Energie auf dem Platz, schließlich ein hochverdienter Punkt gegen Ex-Meister Bayer Leverkusen: Die Bundesliga-Premiere von Eugen Polanski als Gladbacher Coach konnte sich sehen lassen.

Zwar sollte man den Effekt des Trainerwechsels nach nur einem Spiel nicht zu hoch hängen. Dennoch lässt sich natürlich festhalten, dass Polanski mit seinen Maßnahmen beim 1:1 in Leverkusen ein gutes Händchen bewiesen hat. Gelungene Umstellung auf eine Dreierkette, gute Personalauswahl, insgesamt ein anderer Spirit auf dem Platz: Polanski sammelt jedenfalls Punkte, um nicht nur eine Interims-Lösung in Mönchengladbach zu bleiben.

Zweimal steht sein Team nun daheim gegen Mannschaften auf dem Prüfstand, die den deutschen Fußball auch international vertreten. Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg geben nacheinander ihre Visitenkarte im Borussia-Park ab, zwei echte Prüfungen also für die zu Saisonbeginn stark kriselnde Borussia.

Wie ist der aktuelle Stand bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer? Wie gut stehen die Chancen von Polanski? Selbstverständlich gehöre es zum Geschäft dazu, auch Gespräche mit anderen Kandidaten zu führen und den Markt weiter zu sondieren, findet Manager Roland Virkus. „Aber wir kommunizieren natürlich alles auch ganz offen mit Eugen.“

Schubert startete auch als Interimslösung

Vor ziemlich genau zehn Jahren übrigens nutzte damals Andre Schubert seine Chance, der zunächst als Interimslösung nach dem Abschied von Lucien Favre übernahm. Es folgte ein grandioser Rest der Saison, Borussia startete von Tabellenplatz 18 durch, Schubert erreichte mit der Truppe tatsächlich noch einen Champions-League-Platz.

Polanski jedenfalls hat sein Team gleich auf Touren gebracht; nun soll die Mannschaft den zarten Aufwärtstrend daheim bestätigen. Die personellen Voraussetzungen vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt am Samstagabend allerdings könnten besser sein. Natürlich fehlt weiterhin Torjäger Tim Kleindienst, ebenso Robin Hack und Nathan Ngoumou.

Reyna fällt wohl aus

Doch damit nicht genug: Unter der Woche gab es weitere schlechte Nachrichten, denn Shuto Machino und Gio Reyna fehlten zunächst auf dem Trainingsplatz. Während der Japaner am Samstag zum Kader gehören dürfte, sind Reynas Oberschenkel-Probleme offenbar so gravierend, dass er gegen die Eintracht wohl nicht dabei ist.

Auch deshalb trainiert Stürmer Jan Urbich, Torjäger der U-23, erneut bei den Profis mit. Der 21-Jährige, den Polanski natürlich ganz genau kennt, könnte sogar am Samstag gegen die Eintracht zum Kader gehören. „Er macht sich jedenfalls keinen Kopf, ganz egal, ob er vor 500 Zuschauern spielt oder vor 50.000“, sagt Polanski. „Auch diese Unbekümmertheit macht ihn stark.“

In welcher Besetzung auch immer, Polanski und seine Truppe sind gewillt, weiter die zuletzt gezeigte Energie und Dynamik auf den Rasen zu bringen. Und mit jedem Erfolg steigen natürlich auch Polanskis Chancen, mehr zu sein als nur eine Übergangslösung.

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