Vor der Niederlage gegen die TSG Hoffenheim hatte RB Leipzig acht Bundesliga-Spiele in Folge nicht verloren. Für Marcel Schäfer waren die Ergebnisse in dieser Zeit aber teilweise besser als die tatsächlichen Leistungen. Nun müsse man sich hinterfragen.
RB verliert erstmals seit dem 1. Spieltag
Nach der bitteren 0:6-Auftaktniederlage beim FC Bayern startete RB Leipzig in der Bundesliga einen beeindruckenden Lauf mit sieben Siegen und einem Unentschieden. Die Sachsen sind der Bayern-Verfolger Nummer 1, jedoch gab es am 10. Spieltag – ausgerechnet, als der FCB erstmals Punkte liegen ließ – das böse Erwachen: Beim 1:3 in Sinsheim musste RB die zweite Saison-Niederlage hinnehmen. Und die war verdient.
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„Man kann ja nicht sagen, dass Hoffenheim deutlich besser war. Dennoch müssen wir uns hinterfragen, warum es zustande kam, dass wir drei Gegentore bekommen haben“, sagte Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer nach dem Spiel am Sky-Mikrofon. Dem ehemaligen Profi war der Leipziger Auftritt nicht „zwingend“ genug und die defensive Anfälligkeit dürfe „in dieser Form nicht passieren“.
Leipzig war zwar überlegen, aber nicht zwingend
Die Mannschaft sei zwar „bemüht“ gewesen, habe „aber in der ein oder anderen Situation zu nachlässig“ agiert. RB war nämlich im zweiten Durchgang die überlegene Mannschaft, konnte die Feldvorteile aber nicht in zwingende Torchancen ummünzen und ließ sich dann beim 1:3 zu einfach ausspielen. Schäfer stellte nach dieser eher schwachen Darbietung gegen formstarke Hoffenheimer (vier Siege in Folge) klar, dass Leipzig in den vergangenen Wochen trotz der guten Ergebnisse auch nicht immer Top-Leistungen gezeigt hatte.
„Wir haben dann nur noch reagiert, statt agiert. Das kenne ich so nicht von uns.“ (Marcel Schäfer)
„Ganz so sattelfest waren wir auch in den letzten Wochen nicht. Wir durften uns hier und da auch mal bei Peter Gulacsi bedanken.“ Am Samstagnachmittag habe man nach dem 1:0-Führungstreffer, „der uns ja durchaus in die Karten gespielt hat“, die Fahrt nicht weiter aufgenommen: „Wir haben dann nur noch reagiert, statt agiert. Das kenne ich so nicht von uns. Das wollen wir auch nicht“, sagte Schäfer.
Damit machte der 41-Jährige deutlich, dass sich bei RB trotz Platz zwei in der Bundesliga niemand zurücklehnen und den erfolgreichen Saisonstart genießen wird. „Wir haben vorher gewusst, dass wir Dinge gut machen und dass es Dinge gibt, die wir besser machen müssen und heute haben wir auf der Aufgabenliste ein paar mehr dazubekommen.“
Baku sieht RB noch nicht als „absolute Top-Mannschaft“
Und Ridle Baku ging sogar so weit, zu sagen, dass er sein Team noch nicht als „absolute Top-Mannschaft“ sieht. Denn dann wäre Leipzig „heute mit einem Zähler nach Hause“ gegangen, obwohl es „kein gutes Spiel von uns war“.
Der Außenverteidiger schlug damit in die gleiche Kerbe wie sein Sportgeschäftsführer: „Da gibt es Dinge, die wir aufarbeiten können.“ Er endete aber mit einem positiven Fazit: „Ich denke, dass wir trotzdem eine sehr gute Entwicklung machen.“

