Wie reagiert RB Leipzig auf den Achillessehnenriss von Benjamin Henrichs? Es gibt mehrere Kandidaten als Ersatz für den Nationalspieler – nach kicker-Informationen beschäftigt sich RB auch mit dem Wolfsburger Ridle Baku. Eine naheliegende Personalie.
Stammspieler beim VfL, aber spätestens im Sommer weg
Es war ein Schock kurz vor Weihnachten für RB Leipzig. Nicht nur das 1:5 zum Jahresabschluss beim FC Bayern war ein schwerer Schlag für die Sachsen, die neben dem Spiel auch noch den defensiven Außenbahnspieler Benjamin Henrichs verloren. Riss der Achillessehne, vorzeitiges Saisonaus für den 27-Jährigen. Und eine neue Not für RB, die Fahndung nach einem Ersatz setzte sofort ein. Gesucht wird ein Spieler, der sowohl rechts in der Viererkette verteidigen kann und auch als Schienenspieler agieren könnte. Eine Spur führt nach kicker-Informationen nach Wolfsburg – Ridle Baku ist ein Kandidat in Leipzig.
RB-Geschäftsführer Marcel Schäfer kennt Baku schließlich bestens. 2020 holte er ihn in seiner Funktion als Wolfsburger Sportdirektor selbst zum VfL, wo der Ex-Mainzer rasch zum Nationalspieler reifte, eigentlich längst das Sprungbrett für den nächsten Karriereschritt nutzen wollte. Jedoch: An sein überragendes Premierenjahr unter Trainer Oliver Glasner konnte der viermalige Nationalspieler nicht anknüpfen, spätestens im Sommer, wenn sein Vertrag ausläuft, wird er Wolfsburg aller Voraussicht nach verlassen. Oder schon in diesem Winter?
Gespräche zwischen RB und der Baku-Seite fanden schon statt
Der kicker weiß: Gespräche zwischen Leipzig und der Baku-Seite haben bereits stattgefunden. Der Wolfsburger ist einer von mehreren Leipziger Kandidaten als Henrichs-Ersatz, auch mit Salzburgs Amar Dedic gab es bereits einen Austausch.
Doch würde Wolfsburg Baku überhaupt ziehen lassen? Schon im Sommer hatte sich der 26-Jährige mit einem Wechsel beschäftigt, dem Klub aber schließlich mitgeteilt, beim VfL in sein letztes Vertragsjahr gehen zu wollen. Unter Trainer Ralph Hasenhüttl ist Baku nun unumstrittener Stammspieler – als rechter Offensivmann. Seine Saisonbilanz bislang: In 14 von 15 Ligaspielen stand Baku in der Startelf, zwei Tore erzielte er, zwei weitere bereitete er vor.
Unter Hasenhüttl ist Baku unumstrittener Stammspieler
Coach Hasenhüttl wird kaum gewillt sein, seinen Fixpunkt gehen zu lassen, zumal Baku auch einen Ersatz darstellt für die rechte Abwehrseite, die aktuell von Kilian Fischer besetzt ist. Dort fahndet der VfL auch so schon nach einer Verstärkung im Winter. Baku hat in Wolfsburg in den vergangenen Jahren vom rechten Verteidiger über den Schienenspieler bis zum offensiven Flügelmann alle Positionen bekleidet. Klar ist aber auch, dass der VfL nun die letzte Chance hat, noch eine Ablöse für den früheren Mainzer zu generieren. Realistisch erscheinen drei bis fünf Millionen Euro für den in wenigen Monaten ablösefreien Akteur.
Ein Akteur, der am Donnerstag mit dem VfL im portugiesischen Faro landete, am Nachmittag steht im wenige Kilometer entfernten Almancil die erste Trainingseinheit der Niedersachsen auf dem Programm. Baku macht sich fit für die zweite Saisonhälfte, die für den VfL am 11. Januar (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem Spiel bei der TSG Hoffenheim startet. Schafft er es wieder, an sein Leistungsniveau aus seiner Premierensaison anzuknüpfen?
„Ich bin überzeugt, dass die Leistungen von damals kein Zufall waren.“ (Ridle Baku im November im kicker-Interview)
Die bisherige Hinserie brachte eine positive Tendenz, entsprechend ist der Spieler interessant für viele Klubs. Baku selbst sagte im November im kicker-Interview: „Ich bin überzeugt davon, dass die Leistungen von damals kein Zufall waren. Und trotzdem ist das Thema Konstanz bei mir entscheidend, daran werde ich weiter arbeiten. Ich bin überzeugt, dass ich dieses Level auch wieder dauerhaft erreichen kann.“
Interessant: Am 26. Februar tritt Wolfsburg im Viertelfinale des DFB-Pokals bei RB Leipzig an. Auf welcher Seite Baku dann spielt, erscheint aktuell noch völlig offen.
