Leverkusen ist für die Eintracht kein gutes Pflaster, der letzte Dreier liegt fast zwölf Jahre zurück. Nach Siegen in den ersten drei Pflichtspielen reisen die Hessen aber mit breiter Brust an. Auch personell gibt es gute Neuigkeiten.
Kaua Santos zurück im Eintracht-Kader
Als verlässlicher Punktelieferant ist die Eintracht seit über einer Dekade ein gern gesehener Gast in Leverkusen. Der letzte Sieg unterm Bayer-Kreuz datiert vom 15. Dezember 2013, damals traf der heutige Analyst Marco Russ zum 1:0-Erfolg. Im Jahr darauf holte Frankfurt ein Remis, die folgenden elf Pflichtspiele bei Werkself gingen aber allesamt verloren. Dino Toppmöller nimmt es mit Humor: „Ich weiß, dass Russ das Tor gemacht hat. Das sagt er uns jedes Mal, bevor wir da hinfahren. Es gibt dann immer die Überlegung, ob wir ihn mitnehmen sollen, damit er vielleicht bei einer Standardsituation noch mal mit nach vorne geht.“
„Ein bisschen eine Wundertüte“
Eigentlich will der Trainer die Negativserie aber gar nicht thematisieren. Vielmehr betont er: „Wir fahren mit großem Optimismus nach Leverkusen und freuen uns auf das Spiel. Ich bin total happy, dass die Jungs von ihren Nationalmannschaften gesund zurückgekommen sind.“ Der Trainerwechsel bei Bayer 04 erschwert die Vorbereitung allerdings etwas, die Situation sei ein bisschen speziell, meint Toppmöller. Allerdings glaubt er nicht, dass der neue Coach Kasper Hjulmand alles auf links drehen wird. „Wir gehen davon aus, dass die Grundidee ähnlich sein wird und es nicht zu großen Veränderungen kommt. Der Kader ist für eine Dreierkette ausgelegt. Am Ende bleibt es trotzdem ein bisschen eine Wundertüte.“
Bei seiner eigenen Elf wird Toppmöller voraussichtlich nur dosiert Änderungen vornehmen. Torhüter Kaua Santos kehrt nach seinem Kreuzbandriss erstmals in den Kader zurück. Ob er schon von Anfang an spielen wird? „Wir haben einen klaren Plan, wie es mit Kaua Santos in den nächsten Wochen weitergehen soll. Jetzt freuen wir uns erst mal, dass er spielfähig ist und auch im Kader stehen kann. Lasst euch morgen überraschen“, hält sich der Coach bedeckt. Zwischen den Zeilen klingt das eher so, als würde Michael Zetterer vorerst noch im Tor bleiben.
Götze noch kein Thema
Spielmacher Mario Götze (muskuläre Probleme) muss wie schon zuletzt in Hoffenheim pausieren, Toppmöller gibt aber Entwarnung: „Ich gehe davon aus, dass wir uns nicht mehr allzu lange gedulden müssen, bis wir ihn wiedersehen. Er ist auf einem sehr guten Weg und wie wir alle in großer Vorfreude auf alles, was in den nächsten Wochen und Monaten auf uns wartet.“ Sechser Ellyes Skhiri soll nach langwierigen Knieproblemen über Teileinsätze herangeführt werden.
Am ehesten könnte es im Sturm zu einer Veränderung kommen. Jonathan Burkardt ist wieder fit und wird wohl Elye Wahi ersetzen. „Jonny ist auf jeden Fall ein Kandidat für die Startelf. Er hat die Woche gut genutzt, ist sehr frisch, sehr fit, sehr lebendig und hat einen sehr guten Eindruck gemacht“, berichtet Toppmöller. Das klingt nicht so, als würde er den Zugang aus Mainz auf die Bank setzen.
Wann schlägt Browns Stunde?
Ein kleines Fragezeichen gibt es noch in der Abwehr, wo sich Linksverteidiger Nathaniel Brown in der Lauerstellung befindet. Der 22-Jährige hatte sich im Finale bei der U-21-EM eine Muskelverletzung zugezogen und große Teile der Vorbereitung verpasst. An den ersten beiden Spieltagen kam er als Joker rein, Arthur Theate verteidigte links in der Viererkette. In den kommenden Wochen könnte der belgische Nationalspieler gelegentlich aber anstelle von Nnamdi Collins ins Zentrum rücken und links Platz für Brown machen.
In Leverkusen belässt Toppmöller wohl noch einmal alles beim Alten in der Defensive. „Nene hat eine herausragende Entwicklung genommen und ist für uns ein ganz wichtiger Spieler. Mit den englischen Wochen geht es jetzt erst so richtig los. In den nächsten Wochen werden wir mit Sicherheit nicht immer mit der gleichen Startelf auflaufen. Nene wird in dieser Saison sehr viel von Anfang an spielen“, kündigt der Coach an. Doch in Leverkusen muss sich Brown wohl noch einmal mit der Rolle als Joker arrangieren.