Vor Wochen war das Thema erstmals aufgekommen. Silas flirtete mit Fenerbahce und Samsunspor. Jetzt war der Wahl-Stuttgarter in der Türkei. Doch ein Problem bleibt. Der Offensivmann war, ist und bleibt im Gesamtpaket schlichtweg zu teuer.
Die Klubsuche des Stuttgarter Offensivmanns gestaltet sich schwierig
Es ist gar nicht so lange her, da war Silas Katompa Mvumpa, kurz Silas genannt, in aller Munde und aller Herzen. Heute spricht in Stuttgart kaum jemand mehr vom einstigen Publikumsliebling mit den flinken Beinen, den frechen Übersteigern und dem schelmischen Grinsen. Der Mann aus der Demokratischen Republik Kongo ist nach seiner Leihsaison bei Roter Stern Belgrad zwar wieder zurück beim Traditionsklub von 1893. An seiner Wertigkeit hat sich jedoch nichts geändert. Silas darf weg, will weg, kommt aber nicht weg.
Acht Millionen Euro sind Samsun zu viel
Die Gründe sind vielschichtig. Allen voran ist da der Knöchelbruch, den sich der 26-Jährige Ende März zugezogen hat. Der bis heute noch nicht vollständig auskuriert ist und weiterhin Reha-Maßnahmen erfordert. Zum anderen ist da die vom VfB ins Auge gefasste Ablöseforderung, die bei rund acht Millionen Euro liegt. Die Summe, die die Stuttgarter im Sommer 2019 an den FC Paris überwiesen haben. Geld, das kein Klub für einen noch nicht einsatzfähigen Spieler zu zahlen bereit sein dürfte.
Die Möglichkeit einer erneuten Leihe scheidet ebenfalls aus. Der Kontrakt des Nationalspielers läuft noch bis Ende Juni 2026 und steht diesem Vertragsmodel automatisch entgegen. Eine Zwickmühle für Spieler und Klub, die keinen Ausweg kennt. Der VfB will aktuell nicht von seinen Vorstellungen abweichen. Eine Vertragsverlängerung, die eine erneute Leihe ermöglichen würde, ist nicht in Sicht.
Silas droht ein Jahr auf der Tribüne
Silas, dem Trainer Sebastian Hoeneß nach dessen fortschreitender taktischer Defensivverweigerung das Vertrauen entzog, droht schlimmstenfalls ein Jahr Tribüne oder 3. Liga mit dem VfB II. Entsprechend ist er proaktiv auf Klubsuche. Jetzt wieder in der Türkei, nachdem er bereits im Juli mit Fenerbahce in Verbindung gebracht worden war und sich Samsunspor mit ihm befasst hatte. Optionen, die allerdings ins Leere gelaufen waren.
Jetzt folgte an diesem Wochenende die persönliche Reise des Angreifers nach Samsun. Die größte Stadt in der Schwarzmeerregion beheimatet den Süper-Lig-Klub Samsunspor, dessen Trainer seit Juli Thomas Reis ist. Der frühere Bundesligaprofi und -trainer wäre einer Silas-Verpflichtung gegenüber grundsätzlich nicht abgeneigt. Doch das Gesamtpaket aus Ablöse und Gehalt würde, einen Vierjahresvertrag angenommen, an der 20-Millionen-Marke kratzen. Zu viel, viel zu viel für Samsunspor, das vor den Augen des VfB-Spielers zum Saisonstart mit 2:1 gegen Genclerbirligi gewann.
Sportchef Wohlgemuth wusste nichts von der Reise
Eine Reise, von der Fabian Wohlgemuth im Übrigen nach eigenen Angaben nichts wusste. „Das kann ich von meiner Seite aus nicht bestätigen“, meinte der Stuttgarter Sportvorstand darauf angesprochen nach dem Testspiel gegen den FC Bologna (0:1).