So geht Hjulmand Bayers Mängelliste an

Die Mängelliste bei Bayer 04 Leverkusen ist lang. Diese Woche kann der neue Trainer Kasper Hjulmand erstmals gezielt an dieser arbeiten. In vielen Bereichen fängt der 53-Jährige bei Adam und Eva an.

Erste echte Trainingswoche

Die Mängelliste, die Kasper Hjulmand nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach vorgetragen hatte, war lang. Sehr lang. Spielstruktur, Chancen erspielen, die Einbindung von Mittelstürmer Patrik Schick, Gegenpressing, Aufbau- und Positionsspiel, eigenes Konterspiel, Passivität in der Endphase sowie erneut schlecht verteidigte Standards – Ansatzpunkte gibt es mehr als genug für den neuen Leverkusener Trainer.

Wobei die Bezeichnung Trainer für den 53-Jährigen bislang irreführend ist, war Hjulmand doch seit seinem Amtsantritt am Mittwoch vor zwei Wochen bislang nur als Coach gefragt. Eine Spielvorbereitung jagte die nächste. Von einem Trainingsbetrieb, um gezielt Elemente zu erarbeiten, konnte nicht wirklich die Rede sein.

So musste Hjulmand bislang eine Mängelverwaltung praktizieren, die den Fußballlehrer auch immer wieder auf dem falschen Fuß erwischt. „Hektisch“ sei seine erste Woche als Bayer-Trainer gewesen, „kein Training“, stellt der Däne nüchtern fest. Um dann die Problematik zu umreißen: „Wir haben so viele Änderungen in den Spielen vorgenommen. Wir müssen das Spielmanagement für etwas gestalten, auf das wir uns nicht besonders vorbereitet haben.“

„Wir sind dabei, eine Mannschaft aufzubauen.“ (Kasper Hjulmand)

Dies soll sich in dieser Woche ändern. Nach dem Spiel am Sonntag gegen Gladbach, dem Regenerations- bzw. Spielersatztraining am Montag und dem freien Dienstag bietet sich Hjulmand erstmals die Möglichkeit, gezielt mit seiner neuen Mannschaft zu arbeiten.

„Jetzt haben wir eine volle Woche. Am Mittwoch und Donnerstag habe ich eine echte Trainingseinheit – und wir müssen schnell lernen“, fordert der Däne, „gegen Gladbach haben wir sieben Spieler in der Startaufstellung eingesetzt, die in der letzten Saison noch nicht hier waren. Wir sind dabei, eine Mannschaft aufzubauen, aber wir haben nicht viel Zeit, wir müssen schnell vorankommen und Ergebnisse erzielen.“

Nach dem Kader-Umbruch und ohne Saisonvorbereitung muss Hjulmand einfachste Grundlagenarbeit leisten. Weil sich die Spieler noch nicht richtig kennen. Und weil diese Spieler noch keine Mannschaft bilden. Der Däne muss dabei in vielen Bereichen bei Adam und Eva anfangen.

Hjulmand sieht „sehr, sehr einfache Struktur“ als Basis

„Wir haben großes Potenzial, großartige Spieler und großartige Qualität“, lobt Hjulmand grundsätzlich das vorhandene Personal, um mit einem Nebensatz das Problem zu artikulieren, „die wir entdecken müssen. Die Spieler suchen noch nach ihren Positionen, suchen sich gegenseitig, müssen sich kennenlernen.“

Dies muss jetzt in einem Fast-Learning-Kurs vonstattengehen. „Diese Woche ist sehr, sehr wichtig für uns“, betont Hjulmand, „es ist sehr, sehr wichtig, mit einer sehr, sehr einfachen Struktur von klaren Bildern auszugehen, auf den Platz zu gehen und das mit Qualität umzusetzen. Es ist sehr, sehr wichtig, dass wir klarer sind und die Struktur besser sein muss.“ Viermal „sehr, sehr“. Deutlicher konnte man als Trainer nicht unterstreichen, wie dringlich ein entscheidender Fortschritt im Mannschaftsgefüge ist.

Es mangelt an Automatismen, an unverhandelbaren Ankern, die einer Mannschaft Sicherheit geben in kritischen Situationen, aber auch grundsätzlich im Spiel. „Es fehlen einfach noch ein paar gewisse Abläufe. Es fehlen die Kombinationen. Die kommen natürlich durch die Spiele, durch Training, durch einen gewissen Spielplan, aber mit der Zeit müssen wir einfach diesen Rhythmus finden“, analysierte der selbst noch nicht angekommene Torschütze Malik Tillman nach dem 1:1 gegen Gladbach treffend, „wir wollen natürlich auch, dass es so schnell wie möglich geht, aber manchmal braucht so was einfach seine Zeit.“

Um diesen Effekt möglichst schnell zu erreichen, wird Hjulmand auf so viel Kontinuität im Personal setzen wie möglich. „Wir haben noch nicht zwei Spiele nacheinander mit denselben Spielern gespielt. Es ist auch wichtig, dass wir einen Kern finden, mit dem wir spielen“, sagt der Trainer, der aufgrund von Verletzungen und Sperren wechseln musste, „jeder sollte seine Rolle im System kennen, wissen, wie wir aufbauen wollen, wie wir Chancen kreieren wollen.“ Akut ist dies schlicht und einfach nicht der Fall.

„Ich habe jetzt ein viel besseres Gefühl für die Spieler und was sie zusammen leisten können.“ (Kasper Hjulmand)

Seine ersten zwölf Tage als Leverkusener Trainer haben Kasper Hjulmand eine lange Mängelliste beschert, aber auch einen deutlich klareren Blick auf seinen Kader. „Ich habe jetzt ein viel besseres Gefühl für die Spieler und was sie zusammen leisten können“, sagt der Neue, der sich nach eigenen Worten selbst im Lernprozess befindet. „Ich habe auch von den Spielern gelernt“, sagt er, „aber wir müssen sehr schnell weiterarbeiten.“ Und möglichst schnell mit sichtbaren Ergebnis.

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