Erstmals seit 2018 kommt es am Sonntag wieder zum Nordderby in der Bundesliga. Für Horst Steffen eine Premiere. Der Werder-Coach zeigt sich heiß auf das Duell und glaubt nicht an einen Vorteil durch das kräfteraubende Pokal-Aus des HSV.
„Wichtigkeit des Spiels ist uns klar“
„Ich bin total gespannt, was kommen wird. Ich habe eine Vorfreude auf dieses Spiel, das wird sehr spannend werden, auch für mich“, zeigte sich Horst Steffen am Freitag auf der turnusmäßigen Pressekonferenz voller Vorfreude aus das Nordderby beim HSV am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).
Was auf sein Team zukommen wird, ist dem Coach klar. „Sie sind ergebnistechnisch zu Hause gut, haben gegen die Topmannschaften Stuttgart und Dortmund vier Punkte geholt. Auf die Stimmung sind wir auch vorbereitet. Die Wichtigkeit des Spiels ist uns klar, da wird Brisanz auf dem Feld sein“, so Steffen, der Emotionen, Leidenschaft sowie hart umkämpfte Zweikämpfe erwartet und von seiner Mannschaft fordert: „Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und in unseren inhaltlichen Themen klar sein. Das wird mit das emotionalste Spiel der Saison sein.“
Während die Bremer im Pokal bereits in der 1. Runde ausgeschieden sind, war der HSV unter der Woche im Achtelfinale gefordert. Nach kräfteraubenden 120 Minuten unterlagen die Rothosen gegen Kiel im Elfmeterschießen. „Das wird sicherlich ein Dämpfer für die Stimmung gewesen sein, aber das Spiel gegen Werder ist ein Ausnahmespiel, da wird jeden Einzelnen nicht tangieren, was vor vier Tagen war“, so Steffen.
Der Werder-Coach geht deswegen nicht davon aus, dass sein Team einen Vorteil hat. „Ob es körperlich eine Rolle spielt, würde ich verneinen. Die Jungs sind Profis und das Spiel ist erst am Sonntag“, sagte Steffen, der dann auf eine andere Sportart blickte: „Ich nehme da mal die Eishockey-Play-offs rein als Maßstab. Da geht ein Spiel 6:2 aus und das nächste wird dann mit 1:5 verloren. Da spielen Mannschaften nach drei Tagen wieder gegeneinander und es gibt ein komplett anderes Ergebnis. Deswegen bin ich der Überzeugung, dass immer ganz wenig von einem Spiel ins nächste mitgenommen wird.“
Stage & Co. zuletzt angeschlagen
Nicht mithelfen am Sonntag kann den Bremern neben den Langzeitverletzten Felix Agu, Maximilian Wöber und Mitchell Weiser auch der gelb-rot-gesperrte Niklas Stark. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Julian Malatini. Angeschlagen waren zuletzt Leonardo Bittencourt, Jens Stage, Samuel Mbangula und Skelly Alvero, bei allen ist Werder aber positiv gestimmt. „Sie haben heute ihre ersten Gehversuche auf dem Feld gemacht, da warte ich noch auf Resonanz. Aber die Bewegungen auf dem Platz waren in Ordnung, ich gehe davon aus, dass sie spielen können“, so Steffen, dem insbesondere ein Ausfall von Führungsspieler und Leistungsträger Stage sehr weh tun würde.

