Regionalliga Nord statt Profi-Training: Keke Topp läuft am Dienstagabend für die U 23 des SV Werder Bremen auf – um zu jener Spielpraxis zu kommen, die er bislang nur sehr dosiert erhalten hat.
Spielpraxis in Werders U 23
Die gute Laune bei Keke Topp hielt sich am Freitagabend stark in Grenzen. Das traf angesichts der chancenlosen Bremer 0:4-Niederlage in München zwar nicht exklusiv auf nur diesen einen Werder-Profi zu, doch als der 21-Jährige nach Schlusspfiff den Rasen der Allianz-Arena betrat, ließ er sich, noch immer im Aufwärm-Outfit, nur eher widerwillig von einigen Staff-Mitgliedern abklatschen.
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Topp war beim Auswärtsspiel gegen die Bayern nicht zum Einsatz gekommen – wie auch schon in der Vorsaison, als er die Reise gen Süden aufgrund eines Syndesmosebandrisses jedoch gar nicht erst angetreten hatte. Wahrscheinlich musste der Angreifer am späten Freitagabend auf dem alleinigen Gang Richtung Mannschaftsbus auch deshalb erst mal nachfragen, wie man die Katakomben der Arena denn überhaupt verlässt.
Eine Szene, die aktuell recht symptomatisch für seine Situation beim SV Werder erscheint: Topp ist auf der Suche nach dem richtigen Weg. Und der führt nun vorerst über die Bremer U 23, für die der ehemalige Schalke-Profi am Dienstagabend ab 19 Uhr in der Regionalliga Nord gegen den VfB Lübeck auflaufen wird.
Spielpraxis in der Regionalliga
Topp soll Spielpraxis erhalten, nachdem er in der laufenden Saison lediglich viermal eingewechselt wurde: dreimal in der Bundesliga (insgesamt 48 Minuten), einmal beim Pokal-Aus in Bielefeld (18 Minuten). Die Versetzung in die U 23 war eine Entscheidung, die Klub und Spieler gemeinsam getroffen haben. Der Angreifer fehlt demnach beim Trainingsauftakt der Profis am Dienstagnachmittag. Um eine Dauerlösung soll es sich aber nicht handeln.
Fakt ist zugleich allerdings, dass der noch im vergangenen Herbst für die deutsche U-21-Nationalmannschaft berufene Stürmer im internen Ranking seit der Saisonvorbereitung immer weiter abgerutscht ist. Als zwischenzeitlich einziger nomineller Mittelstürmer konnte Topp, der im Sommer zudem den Wechsel zur Trikotnummer 9 veranlasst hatte, in den vergangenen Monaten nicht für sich werben.
Bislang erhielt Sturmkonkurrent Marco Grüll in der Bundesliga viermal den Vorzug, in München nun begann Justin Njinmah in der Spitze. Und dann ist da ja noch Last-Minute-Neuzugang Victor Boniface, der weiter herangeführt werden soll – und dem diese Rolle mindestens mal mittelfristig zugedacht ist. Seit dessen Verpflichtung ist auch die persönliche Perspektive für Topp nicht unbedingt aussichtsreicher geworden.