Stürmer Ivan Prtajin konnte sich bei Union Berlin keinen Namen machen. Die Zeichen stehen nach nur einem Jahr schon wieder eindeutig auf Abschied.
Stürmer auf der Streichliste
„Er will und wird sich in der Bundesliga beweisen und unserer Torgefährlichkeit und Flexibilität im Sturm guttun. Wir freuen uns sehr auf ihn!“, so lauteten die lobenden Worte vom ehemaligen Sportchef und aktuellen Chefscout Oliver Ruhnert über den Transfer von Ivan Prtajin. Die Hoffnungen und Erwartungen waren groß, dass der Kroate, der in der Spielzeit 2023/24 mit 13 Toren für den Zweitligisten Wehen Wiesbaden auf sich aufmerksam gemacht hatte, die Lücke schließen würde, die Torjäger Sheraldo Becker mit seinem Abgang ein halbes Jahr zuvor hinterlassen hatte.
Doch von der von Ruhnert angesprochenen Torgefährlichkeit Prtajins war in der abgelaufenen Saison definitiv nichts zu sehen. Zum einen, weil er sich kaum beweisen durfte. Zum anderen, weil er, wenn er denn mal ran durfte, schlichtweg enttäuschte und nicht in das Spiel der Eisernen eingebunden war. Der 29-Jährige stand in fünf Partien lediglich insgesamt 158 Minuten auf dem Platz, erzielte dabei keinen einzigen Treffer. Und so ist es nicht groß verwunderlich, dass die Zeichen in der kommenden Transferperiode auf Abschied stehen, weil Prtajin Union Berlin unter allen Umständen verlassen möchte.
Prtajin hätte sich mehr Kommunikation gewünscht
Kein Wunder, hat er nun doch durch die kaum vorhandene Spielzeit eigentlich ein ganzes Jahr verloren. Der Transfer war für sowohl den Kroaten als auch für Union Berlin ein absoluter Reinfall. Dabei hatten die Berliner im vergangenen Sommer intensiv um den Mittelstürmer geworben und dabei andere Erst- und Zweitligisten ausgestochen. Aber eine Liaison sollte sich zwischen Union und Prtajin nie entwickeln. Unter Ex-Coach Bo Svensson, der übrigens ein großer Verfechter des Transfers war, kam er so gut wie nie zum Zug. Wie der kicker erfuhr, hätte sich Prtajin zu der Zeit einen intensiveren Austausch gewünscht, was er hätte besser machen können, um mehr Einsatzminuten zu bekommen.
Die erfolgte zwar unter dem aktuellen Trainer Steffen Baumgart, aber auch der setzte Prtajin nur ein, wenn Andrej Ilic verletzt aussetzen musste. Bei den zwei Startelfeinsätzen gegen Leipzig (0:0) und Hoffenheim (4:0) blieb der Angreifer aber total blass. „Für Ivan hat es aus Leistungsgründen dann nicht für mehr gereicht. Er hat sich im Training weiter angeboten und alles probiert. Aus sportlicher Sicht habe ich mich jedoch für Andrej als zentralen Stürmer entschieden“, erklärte Baumgart offen und ehrlich.
Vereine aus der 2. Bundesliga am Kroaten interessiert
Daher werden sich die Wege nun aller Voraussicht nach trennen. Nach kicker-Informationen zeigen einige Vereine aus der 2. Bundesliga, unter anderem Hannover 96, sowie Klubs aus dem Ausland Interesse. Dabei verlangt Union Berlin für Prtajin, der noch einen Vertrag bis Juni 2027 besitzt, eine Ablöse von knapp unter einer Millionen Euro. Ob ein Verein allerdings bereit ist, diese Summe für einen Stürmer zu bezahlen, der ein ganzes Jahr eigentlich nur auf der Tribüne oder Ersatzbank Platz genommen hat, wird sich zeigen.