Vasilj: Ein Stück Geschichte und noch besser als im Vorjahr

Der Gegentorschnitt von Nikola Vasilj ist in der noch jungen Saison nach St. Paulis 0:2 in Stuttgart gegenüber dem des Vorjahres gestiegen. Die Leistungen des bosnischen Nationaltorhüters indes sind noch besser geworden.

St. Paulis Keeper hielt 86 Prozent aller Elfmeter

Nikola Vasilj hat es wieder getan. In Stuttgart hielt er gegen Angelo Stiller seinen sechsten von sieben Strafstößen in der Bundesliga. Der 29-jährige Hüne ist ein höflicher und freundlicher Mensch. Und doch langweilt es ihn mittlerweile geradezu, Erklärungen für das zu finden, was schon Normalität geworden ist. „Ich sage auf die Frage nach den Elfmetern das Gleiche wie immer: Es gibt kein besonderes Geheimnis.“ Seine Elfmeter-Serie ist also nicht geheimnisvoll, mindestens aber langsam unheimlich.

Der kicker-Notenschnitt liegt bei 2,12

Vasilj hielt am Freitagabend in Stuttgart weit mehr als nur den (schwach) geschossenen Strafstoß von Nationalspieler Stiller, er hielt seine Mannschaft auch mit weiteren Großtaten mehrfach im Spiel. Verteidiger Hauke Wahl hatte sich davon mehr erhofft als nur Lobeshymnen für den Schlussmann: „Wir hatten einen unfassbaren Torwart, der uns immer wieder gerettet hat. Eigentlich hätte uns das Energie geben müssen.“ So wie in der vergangenen Spielzeit.

In der Vorsaison hatte sich Vasilj nach wegen einer Knieblessur verpasster Vorbereitung und einem wechselhaften Start zum absoluten Erfolgsgaranten aufgeschwungen. Der kicker platzierte ihn in der Rangliste des deutschen Fußballs im vergangenen Sommer auf Rang 3 in der „Internationalen Klasse“. Die weist er auch aktuell wieder nach, obwohl St. Paulis Gegentorschnitt schlechter ist: 2024/25 kassierte der Kiez-Klub als Aufsteiger im Schnitt nur 1,20 Tore pro Spiel – besser war lediglich Meister Bayern München. Aktuell liegt der Schnitt nach vier Spieltagen bei 1,5. Dagegen ist der kicker-Notenschnitt von Bosniens Nummer 1 sogar deutlich besser: Nach 2,77 liegt seine Durchschnittsnote aktuell bei 2,12.

Historische 86-Prozent-Quote

Über den Verlauf der Partie in Stuttgart und das Wochenende hat Vasilj die eigene Top-Leistung indes nicht hinweggetröstet. Jene 0:2-Niederlage, die ohne ihn noch deutlicher ausgefallen wäre, schmerzte. „Uns haben die Basics in unserem Spiel gefehlt, wir haben keine gute ersten Hälfte gespielt, zu viele Fehler gemacht und sind zu spät aufgewacht. Da ist es dieses Mal auch egal, dass ich den Elfmeter gehalten habe.“

Immerhin, der nächste gehaltene Strafstoß ist etwas für die persönliche Statistik. Vasilj hat nun 86 Prozent aller Elfmeter gegen sich gehalten. Das ist ein bemerkenswertes Stück Bundesliga-Geschichte. Denn: In der Historie hat kein anderer Torwart, der im Oberhaus mindestens zwei Strafstöße gegen sich bekommen hat, eine derartige Quote vorzuweisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert