VfB-Aufsichtsrätin Beck-Deharde erhebt schwere Vorwürfe

Im Aufsichtsrat des VfB Stuttgart hat es offenbar geknallt: Beate Beck-Deharde tritt mit sofortiger Wirkung aus dem Kontrollgremium zurück – und übt heftige Kritik.

Rücktritt mit Knalleffekt – Klub prüft noch

Die Unternehmerin wirft dem Vorstand der ausgegliederten VfB Stuttgart 1893 AG, die bei den Schwaben den Profifußball verantwortet, einseitige Lenkung des Aufsichtsrates vor. Zum Verständnis: In der Rechtsform der AG beruft der Aufsichtsrat, dem im Falle des VfB der e.V.-Präsident Dietmar Allgaier vorsteht, den Vorstand und kontrolliert ihn. Dafür benötigt das Gremium allerdings Informationen aus dem operativen Geschäft, das wiederum der Vorstand verantwortet.

Unternehmerin bemängelt „inakzeptable Transparenz“

Diese scheinen zumindest in den Augen Beck-Dehardes nicht immer vollumfänglich geliefert worden zu sein. Denn in ihrem Rücktrittsschreiben, das an diverse VfB-Gremien ging und dem kicker vorliegt, bemängelt die Unternehmerin „inakzeptable Transparenz“, einen „Mangel an Prozessen“ sowie „unausgewogene Informations- und Diskussionskultur“. Konkret führt sie aus: „Leider ist in letzter Zeit der Eindruck entstanden, dass der Vorstand zunehmend versucht, den Aufsichtsrat zu beeinflussen und in eine von ihm gewollte Richtung zu lenken.“

Zudem kritisiert Beck-Deharde: „Besonders in Fragen wirtschaftlicher Entscheidungen, in Fragen der Transparenz und hinsichtlich der Art und Weise, wie wichtige und grundlegende Entscheidungen getroffen werden, hat sich eine Entwicklung vollzogen, die mit meinen unternehmerischen und persönlichen Prinzipien nicht mehr vereinbar ist.“ Am Sonntagabend meldete sich dann auch der Verein in einem kurzen Statement zu Wort und bestätigte den Rücktritt. Man respektiere die persönliche Entscheidung, wird Allgaier vom Klub zitiert. „Gleichwohl ist zu betonen, dass die gewählte Vorgehensweise nicht der beim VfB wieder eingekehrten konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit entspricht.“

50+1 nur noch auf dem Papier?

In der Wahrnehmung der Geschäftsführerin des Unternehmens „Beck Packautomaten“ ist es „nicht gelungen, die Verankerung des e.V. in der AG so zu gestalten, dass der Verein tatsächlich und nachhaltig von seinen Mitgliedern geführt wird. Die vielzitierte 50+1-Regelung existiert beim VfB Stuttgart aus meiner Sicht inzwischen nur noch auf dem Papier.“ Konkretisiert hat Beck-Deharde dies nicht und tatsächlich sind die entsprechenden Gremien des Bundesligisten mit e.V.-Mehrheiten besetzt. Ähnliche Vorwürfe wie Beck-Deharde hatte bereits Ex-Präsident Claus Vogt erhoben, als es im Zuge des Einstiegs der Porsche AG um den Aufsichtsratsvorsitz in der VfB AG gegangen war.

Allgaier: „Feststellungen sind substanz- und haltlos“

Dagegen wehrt sich Allgaier in dem Statement allerdings deutlich: „Inhaltlich verwahren wir uns in aller Klarheit gegen die getroffenen falschen Aussagen. Die 50+1-Regel ist und bleibt beim VfB Stuttgart vollumfänglich gewahrt. Getroffene Feststellungen sind substanz- und haltlos und greifen die Integrität der Gremien, Ämter und Personen an. Personelle Veränderungen werden vielmehr der stabilen, förderlichen Kultur Rechnung tragen, die nun endgültig einkehrt.“

Während der Amtszeit von Vogt war Beck-Deharde als e.V.-Vertreterin über die Hauptversammlung in den Aufsichtsrat eingezogen. Wie aus Klubkreisen zu hören war, hatte der mittlerweile in Teilen neu zusammengesetzte Rat ohnehin mit einer Trennung von Beck-Deharde geliebäugelt. Wohl, weil die neue Ratsführung, zu der neben Allgaier auch Vize-Präsident Andreas Grupp als dessen Stellvertreter gehört, Beck-Deharde noch dem Lager Vogts zurechnet, der vor einem Jahr von der Mitgliederversammlung mit deutlicher Mehrheit abgewählt wurde. Bis dato wollte sich der Klub nicht zu den Vorwürfen äußern, da man noch Fragen prüfen müsse, beispielsweise, wann der Rückzug formal wirksam werde.

Ruhe kehrt also trotz des Ende Mai eingefahrenen DFB-Pokalsiegs vorerst nicht ein beim VfB, zumal der Rückzug Beck-Dehardes nicht die einzige Personalie in Spitzengremien ist, die es zu managen gilt. Denn wie der kicker bereits am Samstag exklusiv berichtete, scheidet bei der nächsten Hauptversammlung Mercedes-Benz-Vertreter Peter Schymon aus dem Gremium aus. Zudem gibt es Gespräche zwischen Allgaier und Dr. Thomas Ignatzi über eine vorzeitige Trennung von dem Finanzvorstand.

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