Er gehört zu den dienstältesten Spielern in Wolfsburg. Mattias Svanberg wächst in eine Führungsrolle – und hat dabei von Zlatan Ibrahimovic gelernt.
In Wolfsburg in der Führungsrolle
Marcel Schäfer, Wolfsburgs ehemaliger Geschäftsführer, hat es schon vor ein paar Jahren prophezeit: Mattias Svanberg könnte eines Tages die Kapitänsbinde beim VfL Wolfsburg tragen. In der vergangenen Saison war dies schon mal der Fall, als diverse Spieler ausfielen, in dieser Spielzeit nun ist der Schwede offiziell Vize-Kapitän der Niedersachsen, der erste Vertreter von Maximilian Arnold. „Ich fühle mich gut als Leader in dieser Mannschaft“, sagt Svanberg, „es macht mich stolz.“
Der 26-Jährige geht voran. Mit Taten auf dem Platz und Worten daneben. Er spricht Schwedisch, kann sich somit gut mit der sechsköpfigen Dänemark-Fraktion im Kader verständigen, hinzu kommen Englisch, Italienisch, etwas Spanisch und ein mittlerweile nahezu perfektes Deutsch. Eine Vielsprachigkeit, die einst Ex-Kapitän Josuha Guilavogui zum wichtigen Bestandteil der Kabine machte. Der neue Guilavogui heißt Svanberg, der bei diesem Vergleich anfängt zu lachen. „Vielleicht“, sagt er, „ist das so.“
„Er war cool, er war der Boss. Er war positiv und hat viele Tipps gegeben.“ (Mattias Svanberg über Ex-Mitspieler Zlatan Ibrahimovic)
Der Schwede, der 2022 vom FC Bologna kam, ist als einer der dienstältesten VfL-Spieler anerkannt in der Mannschaft, als Sportler und als Mensch. Svanberg selbst konnte sich bei anderen Kapitänen in seiner Karriere eine Menge abschauen, in der Nationalmannschaft von keinem Geringeren als Zlatan Ibrahimovic.
Mit seinem Idol aus der Kindheit spielte er in der schwedischen Auswahl noch zusammen. „Er war cool, er war der Boss“, sagt Svanberg. Zum Ende der Karriere war er auch nicht mehr der Heißsporn früherer Tage. „Er war positiv und hat viele Tipps gegeben.“
Tipps kann auch der VfL nun gut gebrauchen. Fünf Punkte aus fünf Spielen sind nicht das, was sich die Niedersachsen vorgestellt haben. Auch Svanberg nicht. Und dennoch ist der Mittelfeldmann überzeugt davon, dass das Team unter Neu-Trainer Paul Simonis auf dem richtigen Weg ist. „Der Coach ist sehr direkt zu uns, es herrscht eine große Klarheit, das gefällt mir. Er legt großen Wert auf Detailarbeit.“
Ein Detail am vergangenen Wochenende gegen Leipzig (0:1) war es, dass Svanberg, der in der Vergangenheit nicht selten von Verletzungen zurückgeworfen wurde, erstmals in dieser Saison in der Startelf stand – in ungewohnter Rolle als Zehner. „Mein Vorteil ist es“, sagt er, „dass ich mehrere Positionen spielen kann, auch als Sechser oder Achter.“
In offensiverer Rolle weiß er, „dass ich natürlich mehr Tore und Vorlagen liefern muss“. Doch auch in diesem Punkt ist er in dieser Saison schon ganz gut unterwegs: Im Pokal gegen Hemelingen (9:0) gelangen ihm zwei Treffer und ein Assist, in der Liga traf er beim Start in Heidenheim (1:0).
Konkurrenzkampf mit Majer, Eriksen und Vinicius Souza
Seinen Platz will der Vize-Kapitän nun nicht mehr hergeben, wissend, dass die Konkurrenz groß ist. Lovro Majer musste am Wochenende weichen, Christian Eriksen ist neu dazugekommen, dahinter auch Vinicius Souza. Svanbergs Überzeugung: „Wir wollen natürlich alle spielen, aber wir können auch alle voneinander lernen.“ So spricht ein Kapitän.