Auch dank Thomas Tuchel hat Augsburgs neuer Sportdirektor viel Erfahrung im europäischen Top-Fußball gesammelt. Er ist sicher: Englands Nationaltrainer wird seinen Weg beim FCA sehr genau verfolgen.
Neuer FCA-Sportdirektor
Von 2009 bis Ende 2022 arbeitete Benni Weber als Analyst im Trainerteam von Thomas Tuchel, der wiederum von 2006 bis 2008 beim FC Augsburg die U 19 und die 2. Mannschaft trainierte. Weber stand bereits bei Mainz 05 unter Vertrag, als Tuchel dorthin kam und 2009 die Profis übernahm. Später nahm er Weber mit nach Dortmund, zu Paris St. Germain und dem FC Chelsea mit dem Gewinn der Champions League 2021 als Höhepunkt.
Im Januar 2022 trennten sich ihre Wege: Weber unterschrieb als Sportdirektor beim SC Paderborn, arbeitete nun als Chef und verdiente sich dort das Engagement bei einem Bundesligisten wie dem FC Augsburg. Tuchel wiederum versuchte für ein gutes Jahr sein Glück beim FC Bayern, fand es nicht, und soll nun die Three Lions 2026 zum ersten WM-Titel seit 1966 führen.
Vom kicker nach Tuchel befragt, antwortete Weber bei seiner Vorstellung am Freitagvormittag: „Er ist hier fußballerisch groß geworden. Wir haben gesprochen, Thomas wünscht mir Glück. Seine ganze Familie wohnt hier, deshalb gehe ich davon aus, dass wir wieder etwas enger sein werden. Er freut sich für mich persönlich, kennt noch ein, zwei Personen aus dem Verein und wird den Weg beobachten, so wie ich seinen beobachte.“
Tuchel bald beim FCA zu Gast?
Wer weiß, vielleicht wird Tuchel schon in naher Zukunft mal bei einem Heimspiel des FC Augsburg zu Gast sein und seinem ehemaligen Assistenten die Daumen drücken? Weber wiederum konzentriert sich auf die naheliegenden Aufgaben. Das bedeutet: Er reist an diesem Samstag mit dem Team ins einwöchige Trainingslager nach Kotterschlag in Österreich, das unweit von Passau, jenseits der Grenze liegt.
Dort möchte Weber Mannschaft und Staff besser kennenlernen und ein Gespür für die Aufgaben entwickeln, die ihn erwarten. Einen ersten Live-Eindruck gewann er am Freitag beim Doppeltest gegen Rot-Weiss Essen in Dillingen über zweimal 90 Minuten. Den ersten verlor der FCA gegen den in einer Woche in die Saison startenden Drittligisten mit 1:2 (Tor: Schlotterbeck).
Dafür klappte es anschließend beim 4:1-Sieg nach Rückstand besser. Neben Arne Maier und Neuzugang Oliver Sorg traf Samuel Essende doppelt. Das Problem für Trainer Sandro Wagner: Essende dürfte vom Potenzial her der beste Stürmer im Kader sein, er fehlt jedoch an den ersten drei Spieltagen rotgesperrt. Ein Auftrag für Weber bezüglich eines neuen Stürmers? Möglich, aber keineswegs sicher, eine große Not sieht der neue Sportdirektor aktuell nicht.