Wechsel von Gladbachs Itakura nur eine Frage der Zeit

Ko Itakura fehlte bei Gladbachs Testspiel gegen den FC Valencia. Der Verteidiger laboriert an einem Infekt, teilte der Verein mit. Trotzdem läuft der Transferpoker.

Ajax, Feyenoord und die Rolle der Eintracht im Transferpoker

Die Tatsache, dass Ko Itakura am Samstagabend im Testspiel der Fohlen gegen den FC Valencia fehlte, löste bei vielen Fans im Borussia-Park den in Transferzeiten üblichen Reflex aus: Die Abwesenheit des Japaners würde auf einen unmittelbar bevorstehenden Abschied hindeuten. Der Grund sei allerdings ein anderer, teilte die Borussia vor dem Anpfiff mit.

Itakura, so die einfache Erklärung, könne wegen eines Infekts nicht spielen. Kurzum: Der Innenverteidiger ist krank.

Am Grundsätzlichen in dieser Personalie ändert das aber nichts. Itakura (Vertrag bis 2026) steht in Gladbach vor dem Abschied. Ein Wechsel des 28-Jährigen ist nur noch eine Frage der Zeit beziehungsweise des Geldes. Der Poker läuft auf Hochtouren.

Als Favorit auf die Verpflichtung des Nationalspielers gilt weiterhin Ajax Amsterdam. Dem Vernehmen nach ist der niederländische Rekordmeister das bevorzugte Ziel von Itakura. Allerdings liegt das bisherige Angebot von Ajax noch deutlich unter den Gladbacher Vorstellungen, die sich auf rund zehn Millionen Euro belaufen.

Auch Feyenoord mischt mit

Und Konkurrenz hat Amsterdam inzwischen aus der eigenen Liga erhalten. Auch Rotterdam ist in den Itakura-Poker eingestiegen. Der Grund: Feyenoord sucht händeringend eine qualitativ hochwertige Verstärkung für die Innenverteidigung – und kommt dabei finanziell der Gladbacher Wunschablöse wohl deutlich näher. Der Haken für Rotterdam: Itakura zieht es eher nach Amsterdam, womöglich auch aus dem Grund, dass dort in Bezug auf die Teilnahme am internationalen Geschäft Klarheit herrscht. Ajax ist bereits sicher in der Champions League dabei, Feyenoord dagegen muss in der Königsklassen-Qualifikation gegen Fenerbahce ran; das Hinspiel steigt am Mittwoch, das Rückspiel am 12. August. Auch deshalb steht Feyenoord bei der Suche nach einer Abwehrverstärkung unter Zeitdruck.

Etwas überraschend wird Itakura auch wieder mit Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht. Innenverteidiger Tuta (26) steht vor einem 15 Millionen Euro schweren Transfer zu Al-Duhail (Katar). Mit dem Wechsel des Brasilianers war schon länger gerechnet worden, da er seinen 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte und sich vor einigen Monaten eine neue Berateragentur gesucht hatte.

Könnte dadurch die Tür für Itakura oder einen anderen Verteidiger aufgehen? Unmittelbarer Handlungsdruck entsteht durch Tutas Abgang nicht, da die Hessen neben den gesetzten Robin Koch (29) und Arthur Theate (25) in Nnamdi Collins (21) und Aurele Amenda (22) über zwei weitere Innenverteidiger verfügen. In Hintergrundgesprächen wird stets betont, den beiden Abwehrtalenten zu vertrauen. Insbesondere der vor einem Jahr für neun Millionen Euro vom BSC Young Boys verpflichtete Schweizer Nationalspieler Amenda benötigt nach einem aufgrund von Verletzungen schwierigen Premierenjahr in Frankfurt mehr Spielpraxis, um die nächsten Entwicklungsschritte zu vollziehen.

Eine mögliche Verpflichtung von Itakura würde dessen Einsatzchancen drastisch verringern. Doch so weit ist es lange noch nicht. Die Chance, dass Itakura demnächst in Frankfurt aufschlägt, ist nach kicker-Recherchen eher gering.

Virkus: „Wenn es ein Angebot gibt …“

Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, der sich nach dem Jubiläumsspiel gegen Valencia (2:0) ebenfalls noch zur Causa Itakura äußerte, will derweil „keine Vereine kommentieren“, bestätigte aber, dass Ajax einer der interessierten Klubs am Japaner ist.

„Was jetzt passiert, werden wir sehen“, führte der 58-Jährige aus und ergänzte: „Wenn es ein Angebot gibt, bei dem alle Seiten profitieren, dann muss man reden und wird sicherlich auch eine Lösung finden. Soweit ist es aber bei weitem noch nicht.“

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