Reißt der VfL Wolfsburg das Erfolgsduo Christian Ilzer und Andreas Schicker auseinander? Hoffenheims Trainer wäre auch vor einem Abschied des Geschäftsführers nicht bange – bleibt bei seiner eigenen Zukunft aber vage.
Ilzer über die Hoffenheimer Unruhe
Christian Ilzer bezeichnet sich selbst als „Optimist“, und für einige Sätze, die er am Freitagabend kurz vor dem Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05 formulierte, muss er das auch sein. „Jede Veränderung bringt auch eine Verbesserung mit sich“, sagte der Trainer bei Sky zur anhaltenden Unruhe bei der TSG Hoffenheim. „Wir probieren auf dem Spielfeld, unser Bestes zu geben, und gehen davon aus, dass auch die Klubspitze ständig versucht, unsere Rahmenverbindungen zu verbessern.“
Zweifel sind angebracht. Nach dem Aus für die beiden Geschäftsführer Dr. Markus Schütz und Frank Briel sowie dem Rücktritt des Vereinsvorsitzenden und Mitgesellschafters Jörg Abrecht droht die TSG nun auch noch Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker zu verlieren, der heftig vom VfL Wolfsburg umworben wird. Bislang korreliert das sportliche Abschneiden – vier Siege in Serie und Platz 6 – nicht mit diesem Chaos, doch völlig fernhalten kann Ilzer es nicht von seiner Mannschaft.
„Wir sind in der Unterhaltungsbranche. Wenn es etwas zu erzählen gibt, was die Leute beschäftigt, ist es nicht immer schlecht. Am Ende geht es aber um Fußball. Wir versuchen, uns nicht allzu sehr ablenken zu lassen“, betonte Ilzer, der auch deswegen die Fragen zu den Querelen in der Klubführung beantworten musste, weil sich sonst niemand stellen wollte. Gerne macht er das nicht: „Ich bin nicht Außenminister, sondern Trainer des Vereins.“
„Der innere Kreis funktioniert“
Was würde es für Ilzer bedeuten, sollte Schicker, mit dem er schon bei Sturm Graz große Erfolge feierte, weiterziehen? „Es ist nicht nur Andi Schicker und Christian Ilzer, es ist ein Riesenteam, das dahintersteht, in dem jeder seine Aufgabe immer besser verstanden hat und sich in dieser Aufgabe richtig gebraucht und wohl fühlt. Dieser innere Kreis funktioniert, und der ist mir am allerwichtigsten“, stellte Ilzer klar. „Beim äußeren Kreis ist es immer wieder normal, dass es Veränderungen gibt, das ist nicht nur in Hoffenheim so.“
Die Frage, ob er denn unabhängig von Schickers Zukunft bei der TSG bleibe, beantwortete Ilzer bestenfalls mit einem indirekten Bekenntnis. „Ich bin nicht an die Person Andreas Schicker gebunden, obwohl uns eine sehr gute Freundschaft verbindet. Ich bin an die Leistungen, die Andreas Schicker seit Jahren bringt, gebunden.“ Seine Forderung: „Falls Andi Schicker geht, erwarte ich natürlich, dass diese Rahmenbedingungen sich weiter verbessern.“

