Der Verjüngungsprozess bei RB Leipzig gilt nicht fürs Tor: Platzhirsch Peter Gulacsi (35) bleibt weiter die Nummer 1. Im Pokalspiel beim SV Sandhausen darf sich allerdings Herausforderer Maarten Vandevoordt (23) zeigen.
Vandevoordt darf erneut nur im Pokal ran
Diese Entscheidung traf Cheftrainer Ole Werner am Donnerstag nach Absprache mit Torwarttrainer Frederik Gößling. Überraschend kam die Bestätigung des langjährigen Stammkeepers Gulacsi allein deshalb, weil die RB-Bosse um Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer in diesem Sommer einen radikalen Verjüngungsprozess in Gang gesetzt haben. Im Tor aber wird es den Umbruch nicht geben. Aus sportlicher Sicht ist dieser auch nicht notwendig, da Gulacsi in puncto Leistungsprinzip keine Angriffsfläche geboten hat.
Im Gegenteil: Der Routinier war in der total verkorksten vergangenen Saison einer der wenigen Leipziger Profis, der Konstanz und Qualität vereinte und einen noch größeren Absturz verhinderte. Dies honorierte auch die kicker-Redaktion, die ihn sowohl im Winter als auch nach der Saison in der traditionellen Ranglisten-Konferenz zum besten Bundesliga-Keeper kürte. Der 58-malige ungarische Nationalkeeper war 2015 vom Salzburger Schwesterklub zum damaligen Zweitligisten gekommen, schaffte auf Anhieb mit RB den Bundesliga-Aufstieg und bestritt insgesamt 341 Pflichtspiele für die Sachsen.
Bittere Enttäuschung für Vandevoordt
Gulacsi geht also weiter als Nummer 1 in sein letztes Vertragsjahr bei RB, für Vandevoordt bleibt wie in der Vorsaison der DFB-Pokal als Trostpflaster. Für den Belgier ist die Entscheidung eine bittere Enttäuschung. Sowohl in den zwölf Pflichtspielen der vergangenen Saison als auch in den jüngsten Testspielen, in denen er ebenso viel Einsatzzeit bekam wie Gulacsi, hatte er unter Beweis gestellt, dass RB da einen verheißungsvollen Schlussmann herangezogen hat.
Bereits im Februar 2022 hatte RB den damals 20-jährigen Vandevoordt für zehn Millionen Euro vom KRC Genk verpflichtet und gezielt aufgebaut. Die ersten beiden Jahre durfte der 1,92 Meter große Keeper als Leihgabe bei seinem Heimatverein reifen, ehe er im vergangenen Sommer planmäßig nach Leipzig zog. Nun ist für den bis 2029 gebundenen Vandevoordt in Leipzig ein zweites Jahr in der zweiten Reihe vorgesehen.