Wittmann der Lüge und Beleidigung überführt

Das ist ein starkes Stück. Dank einer Audiodatei kann die TSG belegen, dass Roger Wittmann den Vereinsvorsitzenden Jörg Albrecht als „Wichser“ beschimpfte. Der stritt zunächst ab.

Gericht urteilt in einer Woche

Schon vor dem Auswärtsspiel am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Union Berlin ging es für die TSG am Freitagvormittag bereits zur Sache. Im Prozess vor dem Landgericht Heidelberg hatte die Geschäftsführung des Hoffenheimer Bundesligisten Erklärungen liefern müssen für das Haus- und Stadionverbot gegen Roger Wittmann. Der 65-Jährige hatte auf Unterlassung geklagt, um dagegen vorzugehen und Begründungen für diese ungewöhnliche Maßnahme zu erfahren. Und die gab es.

Geschäftsführer Schütz wohl Schläge angedroht

Wie erwartet, kamen dabei handfeste Vorwürfe und schmutzige Details zur Sprache. Im Kern ging es um Drohungen und Beleidigungen. So habe Wittmann mehrere Hoffenheimer Verantwortliche beleidigt und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dr. Markus Schütz, sogar Schläge angedroht. Zudem soll Wittmann Hoffenheims Direktor Sport, Frank Kramer, als „Affe“ tituliert haben.

Als Hauptvorwurf brachte die TSG vor, Wittmann habe den Vereinsvorsitzenden und Mitgesellschafter Jörg Albrecht beleidigt und als „Wichser“ bezeichnet, weil dieser wohl einen Transfer abgelehnt hatte. Diesen Sachverhalt hatte Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker mit einer eidesstattlichen Erklärung untermauert. Der war ebenso vor Ort wie sein Kollege, Finanz-Geschäftsführer Frank Briel, und Hoffenheims Justiziar, Arno Metz. Auch Albrecht war im Zuschauerraum anwesend.

Schicker verweist auf eine Audiodatei

Wittmann dagegen ließ über seine Anwältin erklären, diesen Ausdruck nie verwendet zu haben. Eine dem Gericht noch nicht vorliegende eidesstattliche Erklärung habe sie dabei. Doch die wurde nicht abgegeben, aus gutem Grund. Erst als diese beiden Aussagen scheinbar nicht aufklärbar gegenüberstanden, legte die TSG nach und verwies auf den wohl entscheidenden Beweis: Eine entsprechende Audiodatei mit der Beleidigung des Hoffenheimer Gesellschafters, die Wittmann verschickt hatte.

Eine Straftat stand im Raum

Somit war Wittmann der Lüge überführt und die Beleidigung bewiesen. Mehr noch: Mit einer eidesstattlichen Erklärung des Gegenteils hätte sich Wittmann zusätzlich auch noch strafbar machen können, Richterin Ute Schneiderat wies darauf hin, es stehe eine Straftat im Raum. Im Laufe der Verhandlung ließ dann Wittmann durch seine Anwältin eine Unterlassungserklärung anbieten, wonach er künftig auf derlei Wortwahl verzichten werde … Die TSG ließ auf Nachfrage wissen, dass sie sich bis zur Urteilsverkündung nicht zur Sachlage äußern werde.

Wie das Gericht in der eigentlichen Sache entscheidet, bleibt offen, das Urteil soll erst in einer Woche verkündet werden. Ob die Vorwürfe genügen, um die Klage Wittmanns abzuweisen und das Haus- und Stadionverbot gegen den Intimus von Dietmar Hopp aufrechtzuerhalten, muss sich zeigen. Doch selbst falls Wittmann Recht und wieder Zugang bekäme, wäre das eher ein Pyrrhussieg angesichts der zutage geförderten unappetitlichen Details. Auch für TSG-Mäzen Hopp dürfte dieser Verlauf eher unangenehm sein, hatte der 85-Jährige zuvor die Maßnahme gegen seinen Wegbegleiter als „große Schweinerei“ gebrandmarkt.

Wittmanns Einfluss soll gestutzt werden

Für die TSG ist das Ganze ein weiterer Schritt, die enorme Einflussnahme Wittmanns und dessen Beratungsagentur Rogon zu kappen. Über Jahrzehnte hatte Wittmann seinen engen Draht zu Geldgeber Hopp  – mal mehr, mal weniger offensichtlich – genutzt für Personalentscheidungen und Transfers über die jeweils im operativen Geschäft verantwortlichen Personen hinweg. Dieser Fremdbestimmung will sich die aktuelle Geschäftsführung nun endgültig entziehen.

Hilfreich ist dabei einerseits, dass Hopp mittlerweile seine Stimmrechtsmehrheit freiwillig an den Stammverein zurückgegeben hat und der damit formal mächtigere Gesellschafter Albrecht fest zu der Geschäftsführung und dem neuen Kurs steht. Wittmann, der mit Fisnik Asllani, Umut Tohumcu, Tim Lemperle oder Arthur Chaves weiter Hoffenheimer Spieler unter Vertrag hat, soll auf ein übliches Branchenniveau gestutzt werden.

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