Es ist verzwickt: Der FC Bayern möchte Fehleinkauf Bryan Zaragoza verkaufen, doch interessierte Klubs bieten entweder zu wenig Ablöse oder der 23-jährige Spanier sagt wie im Falle Fenerbahces ab.
Interesse von Fenerbahce
Mit viel Hoffnung verpflichtete der FC Bayern am 1. Februar 2024 Bryan Zaragoza, ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant. Wegen des Fünfjahresvertrags ab dem damaligen Sommer musste er sogar zum Trick Leihe greifen, legte dafür für die ursprünglich vereinbarten 13 Millionen Euro nochmals vier obendrauf und bekam in Summe im Gegenzug sieben Bundesligaeinsätze ohne Treffer.
Dabei mangelt es dem Mann für die offensiven Außenbahn keineswegs an Talent, wie er in der vergangenen Saison bei der Leihstation CA Osasuna bewiesen hat. Selbst für die spanische Nationalmannschaft durfte er dreimal spielen, schoss dabei ein Tor. In München scheiterte Zaragoza jedoch daran, dass er weder Deutsch noch Englisch spricht, die Trainer Thomas Tuchel und Vincent Kompany konnten nichts mit ihm anfangen.
Die Hoffnung des FC Bayern in diesem Sommer lautet also, das teure Missverständnis mit möglichst wenig finanziellem Verlust zu beenden. Bislang ist sie nicht in Erfüllung gegangen. Celta Vigo zeigte Interesse, ebenso Betis Sevilla. Doch diese oder andere spanische Klubs wollen nur leihen, nicht kaufen, das wiederum möchte der FC Bayern verständlicherweise nicht.
Bayern wollen Ablöse im niedrigen zweistelligen Millionenbereich
Den Münchnern schwebt eine Einnahme im niedrigen zweistelligen Millionenbereich vor. Fenerbahce Istanbul war nach kicker-Informationen bereit, diese auf den Tisch zu legen und Zaragoza zu verpflichten. Der Deal kam nicht zustande, weil Zaragoza nicht wollte, er soll Fenerbahce-Trainer José Mourinho am Telefon persönlich abgesagt, demnach andere Ansprüche als den türkischen Traditionsklub haben.
Die Saga geht also vorerst weiter, Zaragoza dürfte ebenso wie Paul Wanner (zuletzt Heidenheim) und Lovro Zvonarek (Sturm Graz) beim Trainingsauftakt dabei sein. Der Rekordmeister listet das Trio im Kader auf seiner Webseite, eine feste Rückennummer haben sie bislang nicht. Wanner soll sich trotz des Interesses des Hamburger SV in der Vorbereitung zeigen, seine Chance nutzen.
Bei Mittelfeldspieler Zvonarek, der schon voreilig als neuer Luka Modric in seiner Heimat Kroatien gehandelt worden ist, führte eine Spur nach Kroatien, bei Sturm Graz kam er zuletzt kaum noch zum Einsatz. Und Zaragoza? Eine Zukunft beim FC Bayern scheint ausgeschlossen, beide Seiten dürften bemüht sein, bis Ende August eine zufriedenstellende Lösung zu finden.