Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß spricht in einem Interview über die Münchner Transferstrategie, Rafael Leao, Nick Woltemade – und verrät, was er Thomas Müller empfohlen hat.
Rafael Leao wechselt nicht zu Bayern
Der FC Bayern will Nick Woltemade nach München holen – und würde damit auch Uli Hoeneß glücklich machen: „Ich halte ihn für einen sehr, sehr guten Spieler, der prima zu uns passen würde, und ich würde es sehr begrüßen“, sagte der Ehrenpräsident gegenüber BR24Sport, machte aber zugleich deutlich, dass der Nationalstürmer nicht um jeden Preis vom VfB Stuttgart kommen werde: „Wenn nicht, dann nächstes Jahr.“
Der Fall Woltemade sei „noch in der Schwebe“, weiß Hoeneß, ebenso, dass die Münchner sich auch weiterhin nach einem Flügelspieler umschauen. „Die linke Seite wird sicherlich noch beackert“, erklärte der 73-Jährige und gab sich mit Blick auf das Transferfenster zugleich gelassen: „Wir haben noch Zeit bis Ende August. Und wir haben intern beschlossen, vernünftige Dinge zu machen.“ Auch deswegen wurde es mit Nico Williams offenbar nicht konkret.
Sonderlob für Coman – Rafael Leao „nie ein Thema“
Außerdem sei es nicht so, dass der Deutsche Meister nicht über Qualität auf den Flügeln verfügt. „Wir haben mit Kingsley Coman und Serge Gnabry noch zwei Spieler“, macht Hoeneß deutlich: „Gerade Coman hat mir zum Beispiel gegen Boca Juniors eine Stunde lang unglaublich gefallen. Wenn der mal länger nicht verletzt wäre, dann bräuchte man sich gar keine Gedanken zu machen.“
Dennoch weiß auch Hoeneß, wie wichtig eine tiefe Bank ist. „Wenn man so viele Spiele hat, wie wir sie haben, dann muss man schon Ersatz haben, wenn was ist“, so der Ehrenpräsident. „Aber eben nicht um jeden Preis.“ Deswegen lehnt er es ab, „für Backups 60, 70 oder 80 Millionen zu bezahlen“.
Ebenso wie Williams wird auch der in Mailand spielende Portugiese Rafael Leao nicht an die Säbener Straße kommen, wie Hoeneß unter Berufung auf Sportvorstand Max Eberl erklärte: „Der war für uns nie ein Thema, das hat mir Max auch gesagt. Er hat Gespräche geführt, aber die waren nicht zielführend.“
Hoeneß‘ Rat an Müller
Verlassen wird die Bayern indes Thomas Müller – das ist längst beschlossene Sache. Wie es mit der FCB-Ikone weitergeht, ist aber noch unklar. Zuletzt gab es Gerüchte, wonach der 35-Jährige in die USA nach Los Angeles wechseln könnte. Hoeneß hält davon wenig. „Ich habe ihm meine Meinung gesagt, dass es für ihn besser wäre, aufzuhören“, sagte er. „Aber wenn er das unbedingt will, soll er es machen. Mich reizt die amerikanische Liga nicht so. Sie ist besser geworden durch die Topstars, die gekauft wurden. Aber wenn man beim FC Bayern gespielt hat – und dann in Los Angeles? Das ist nicht dasselbe.“