Vor eineinhalb Jahren investierte der FC Bayern viel Geld in Sacha Boey und Bryan Zaragoza – nun hofft der Deutsche Meister im Sommer-Transferfenster auf finanzielle Schadensbegrenzung. Sie sind nicht die einzigen Abgabekandidaten in München.
Bayerns Hoffnung auf finanzielle Schadensbegrenzung
Der eine, Raphael Guerreiro, kam ablösefrei, unter anderem, weil ihn Ex-Coach Thomas Tuchel aus Dortmunder Zeiten noch bestens kannte und seine Flexibilität zu schätzen wusste. Die anderen beiden, Bryan Zaragoza und Sacha Boey, verpflichteten die Münchner in der vorjährigen Wintertransferperiode. Für den Spanier zahlten die Bayern zwölf Millionen Euro, für den Franzosen, der aus Istanbul kam, sogar 30 Millionen Euro. Nun, anderthalb Jahre später, dürfen beide bei einem passenden Angebot wieder gehen.
- Bei Wirtz: Bayern fürchtet Liverpool
- Klub-WM: Planungen mit vielen Fragezeichen
Während Guerreiro als Linksverteidiger, Achter oder Zehner regelmäßig zum Einsatz kam und auch seinen Beitrag zur Meisterschaft leistete, wurde Zaragoza (23, Vertrag bis 2029) im vergangenen Sommer zu CA Osasuna verliehen – und Boey (24, Vertrag bis 2028), der im Bayern-Trikot in der Liga auf 594 Minuten kam, blieb bisher den Nachweis für die geforderte Qualität schuldig, war zudem häufig verletzt. Im Falle dieser beiden Winterneuzugänge 2024 wird jetzt versucht, finanzielle Schadensbegrenzung zu betreiben.
Bei Guerreiro, sein Vertrag läuft 2026 aus, könnten die Bayern mit Blick auf die Ablöse noch ein Plus erwirtschaften – würde er den Klub doch im nächsten Jahr ablösefrei verlassen können. Der 31-Jährige sollte dank seiner Variabilität einen Markt haben. Unabhängig davon aber werden die Sportbosse beim FC Bayern darauf achten, Guerreiro noch mit zur Klub-WM nehmen zu können, wird bei diesem Turnier doch jede Kraft benötigt.
Viele Abgabekandidaten – doch wer will den FCB wirklich verlassen?
Darüber hinaus hoffen die Verantwortlichen beim FCB auf Anfragen für Kingsley Coman. Womöglich wäre er, so der Wunschgedanke, von einem Wechsel in die Wüste Saudi-Arabiens zu überzeugen, nachdem der Franzose diese Idee im vergangenen September nicht überzeugend fand. Auch könnten sich für Coman noch Türen in Europas Eliteligen öffnen, sofern er bereit ist, im Vergleich zu seinen Münchnern Konditionen auf Gehalt zu verzichten.
Auch sollen Abnehmer für Leon Goretzka, und/oder Min-Jae Kim gefunden werden. Was sich – Stand heute – erstmal schwierig darstellen könnte. Und unabhängig davon braucht es bei allen Abgabekandidaten, was teilweise wohl unterschätzt wird, die grundsätzliche Bereitschaft, den FC Bayern mit all seinen Vorzügen überhaupt verlassen zu wollen.