Der VfL Bochum bündelt alle Kräfte, um dem Abstieg doch noch zu entgehen. Am Freitagabend aber können sich alle Träume schon erledigt haben.
Bochums letzte Chance in Heidenheim
Die Situation ist ähnlich diffizil wie in der vergangenen Saison, als erst in der Relegation die Rettung gelang. Mittlerweile ist längst das Erreichen von Platz 16 das höchste Ziel, doch auch das könnte am Freitag auf der Ostalb in weite Ferne entschwinden.
Im schlimmsten Fall steht der Abstieg des VfL Bochum am Freitagabend bereits fest. Bei einer Niederlage wäre Heidenheim nicht mehr einzuholen; für den VfL wäre es der siebte Abstieg aus der Bundesliga.
Die aktuelle Form lässt kaum vermuten, dass der VfL noch mal eine Trendwende bewerkstelligen kann. Nach dem Sensationssieg bei den Bayern Anfang März gab es keinen einzigen Dreier mehr, zuletzt fünf Niederlagen in Folge – und das magere Unentschieden gegen Union am vergangenen Sonntag.
Bei einem Remis beim Vorjahres-Aufsteiger wäre der Abstieg noch nicht besiegelt, aber der VfL immerhin so weit im Hintertreffen, dass sich weitere Rechnungen fast erübrigen würden. Es zählt nur ein Sieg in einem „Kampfspiel, einem intensiven Duell“, wie es Hecking erwartet. „Die Frage wird sein, wer weniger Fehler macht. Und wie gut man diese Fehler des Gegners nutzen kann.“
Lob für die Fans
Der erfahrenste Coach der Liga bemüht sich, Zuversicht und Ruhe auszustrahlen. „Natürlich bin ich nicht tiefenentspannt, aber ich habe eine innere Ruhe. Und ich freue mich sehr auf dieses Spiel, das gibt mir einen Kick. Da müssen wir alle, auch ich, über uns hinauswachsen.“
Hält der VfL Bochum wirklich Stand und nutzt seine letzte Möglichkeit? „Über Monate hat die Mannschaft Charakter gezeigt. Sie lag am Boden, hat sich wieder aufgerichtet“, urteilt Hecking. „Es ist ganz egal, wer morgen bei uns auf dem Platz steht. Jeder Spieler wird alles versuchen.“
Im Vorfeld hatten die Bochumer Fans in Aussicht gestellt, in ganz großer Zahl zum Abschlusstraining am Donnerstagnachmittag im Ruhrstadion aufzutauchen, um der Mannschaft noch mal einen letzten Push zu geben. Ohnehin war die Unterstützung der Anhänger tatsächlich vorbildlich, auch wenn der sportliche Ertrag äußerst dürftig blieb.
„Ich finde es genial, dass uns so viele Fans hier vor Ort unterstützen“, schwärmte Hecking. „Das zeigt wieder, wie die Region zu uns steht und dass der Verein zusammenhält. Das ist ein tolles Zeichen.“
Seine Vorgabe für Freitag: „Die Jungs müssen sich gegenseitig auf dem Feld unterstützen. Wenn wir das hinbekommen, dann können wir auch Heidenheim weh tun.“
Seine Truppe sei längst abgeschrieben gewesen, habe sich aber berappelt und kämpfe nun um den letzten Strohhalm. „Zwischendurch hat doch niemand damit gerechnet, dass wir überhaupt diese Chance bekommen“, so Hecking. „In meinem Kopf ist auch nur der Gedanke, dass wir in Heidenheim gewinnen.“