Der VfL Wolfsburg bewies gegen RB Leipzig zwar eine gute Moral, musste sich nach der 2:3-Niederlage aber auch Fragen zur schwachen Defensivleistung gefallen lassen. Kapitän Maximilian Arnold reagierte im DAZN-Interview ziemlich ungehalten. Dabei sagte sogar sein Trainer, dass die Gegentore eigenverschuldet waren.
Nach vierter VfL-Niederlage in Serie
Wie ordnet man diese Niederlage in Wolfsburg ein? Es ist die vierte in Serie, aber eine komplett andere als die vorangegangenen. Gegen Augsburg, Heidenheim und Union lautete das Endergebnis, nach teilweise ziemlich schwachen Auftritten, jeweils 0:1. Gegen Leipzig präsentierte sich der VfL zwar in den ersten 50 Minuten defensiv sehr anfällig, bewies dann aber eine starke Moral und kam nach dem 0:3-Rückstand beinahe noch zum Ausgleich. RB-Torwart Peter Gulacsi verhinderte diesen am Ende mit einer starken Parade gegen den Volley von Yannick Gerhardt.
Arnold reagiert ungehalten auf berechtigte Nachfragen
Und diese Szene stand symptomatisch für den Wolfsburger Aufritt: Immer wieder erspielten sich die Niedersachsen gute Chancen, scheiterten dann aber entweder unglücklich am Aluminium oder an den starken Reflexen des ungarischen Torhüters. VfL-Kapitän Maximilian Arnold war nach der Partie am Mikrofon von DAZN entsprechend angefressen: „Wenn es scheiße läuft, dann läuft es irgendwie auch scheiße. Meiner Meinung nach stehen wir unverdient mit leeren Händen da.“ Positiv stellte der Mittelfeldspieler heraus, dass die Mannschaft Charakter gezeigt habe.
„Verteidigen Sie mal Xavi dahinten. Machen Sie das mal. Ist nicht so einfach. Verteidigen können wir einiges, aber man kann nicht alles verteidigen.“ (Maximilian Arnold)
Kritik an der eigenen Defensivleistung wollte sich Arnold aber nicht gefallen lassen: „Verteidigen Sie mal Xavi dahinten. Machen Sie das mal. Ist nicht so einfach. Verteidigen können wir einiges, aber man kann nicht alles verteidigen. Es ist ziemlich bitter gerade“, fuhr er DAZN-Reporter Mario Rieker an. Und dann schob er mit einer dicken Portion Ironie hinterher: „Klar: Da hätten wir uns mehr reinschmeißen müssen.“
Der Frust saß bei Arnold offensichtlich tief, was auch daran liegen könnte, dass der Reporter den Finger in die Wunde gelegt hat. Denn kurz zuvor hatte Arnold noch selbst gesagt, die Wölfe hätten sich „heute selber zwei Dinger“ reingeschossen. Das 0:1 durch Lois Openda und das 0:2 durch Xavi fielen jeweils direkt nach einem Wolfsburger Ballverlust. Außerdem hatte Benjamin Sesko zwischenzeitlich auch noch ein Abseitstor erzielt, das ebenfalls aus einem hohen Ballgewinn resultiert war. Dazu hatte Leipzig noch zwei riesige Kontergelegenheiten fahrlässig liegengelassen.
Hasenhüttl findet die Gegentore „zu einfach“, aber sieht einen Lichtblick
Zwar waren die Wolfsburger bemüht herauszustellen, dass momentan alles immer gegen sie laufe (Ralph Hasenhüttl: „Der Ball will halt nicht rein“), aber die Defensivschwächen waren in den ersten 50 Minuten allzu offensichtlich. Das musste auch Hasenhüttl eingestehen: „Es ist im Moment, was Gegentore angeht, zu einfach. Und dann stehst du da und bist 0:3 hinten.“ Die ersten zwei Gegentore seien eigenverschuldet gewesen, gab auch der Trainer zu Protokoll.
Er hat aber auch eine Lichtblick gesehen. Das Tor zum 1:3 sei nach der langen Torlosserie einem Befreiungsschlag gleichgekommen: „Dann haben wir endlich wieder den Fußball gespielt, der uns über die Saison ausgezeichnet hat. Dann haben wir wieder kombiniert, jeder wollte den Ball haben, wir waren flüssig, wir waren gefährlich, wir haben uns Torchancen am Fließband erspielt. So soll es eigentlich sein.“ Man habe sich selbst „den Gefallen getan, mal wieder zu treffen“. Das mache Hasenhüttl trotz der Niederlage Hoffnung für die kommenden Wochen.