Dortmund: Zwei Erkenntnisse und ein Rätsel

Mit dem Bonus-Punkt bei Bayern München hat Borussia Dortmund die Hoffnung auf Europa gewahrt. Der Auftritt beim Klassiker brachte Trainer Niko Kovac und Co. zwei positive neue Erkenntnisse, gab in einem Fall aber auch große Rätsel auf.

Punkt in München lässt alle Möglichkeiten

Die ganz große Chance lag vor Pascal Groß wie auf einem Servierteller. Ein weiter Ball von Daniel Svensson und der laufstarke Organisator tauchte in der Crunchtime dieses deutschen Gipfels von halblinks vor Bayern-Keeper Jonas Urbig auf. Ein Blick, ein gefühlvoller Heber – und dann die Verzweiflung, dass der Ball das Tornetz nur von oben traf und nicht über die Linie ging.

Es blieb beim 2:2 und auch wenn der BVB am Ende tatsächlich am Sieg im Klassiker schnupperte war das Remis aufgrund des Chancenverhältnisses eher glücklich. „Es fühlt sich komisch an“, befand der erneut solide Kapitän Emre Can: „Wir wollten unbedingt die drei Punkte, aber trotzdem nehmen wir den einen gerne mit.“

Zwar vergrößerte sich der Abstand auf Rang 4 und RB Leipzig, trotz der denkbar schweren Aufgabe beim designierten Meister aber verlor der BVB keinen Boden auf Rang 6 und 5. Der Teilerfolg beim alten Arbeitgeber brachte Niko Kovac und seinem Team zwei Erkenntnisse, allerdings auch ein neues, knackiges Rätsel.

Erkenntnis 1: Die Grundordnung ist gefunden

Noch am Donnerstag hatte sich der Coach sein Team zur Brust genommen. Inhalt der deutlichen Analyse war der enttäuschende Auftritt am Abend zuvor, der mit einer ernüchternden 0:4-Niederlage beim FC Barcelona endete. Die Botschaft war klar: So geht es nicht! Einmal mehr ging es um die immer wiederkehrenden Themen, Gegenwehr, Einstellung und Aggressivität fehlten im Hinspiel und begünstigten die Leistung eines ohnehin klar überlegenen Gegners noch. Das war am Samstag in München deutlich besser, als Kovac auf Niklas Süle und Salih Özcan setzte statt Jamie Gittens und Karim Adeyemi, die in Spanien zu wenig nach hinten gearbeitet hatten.

Zum Wandel trug auch die Rückkehr zur zuletzt funktionierenden Grundordnung mit Dreierkette und Doppel-Sturm bei. In Barcelona hatte es Kovac überraschend mit Viererkette probiert, das habe „nicht geklappt“, gab er nun zu. Im Austausch mit seinen Führungsspielern ergab sich das klare Bild, dass die Mannschaft sich in einer Dreierkette wohl fühlt, „unisono“ sei das gewesen, verrät der Coach. Dem sei er gefolgt: „Es ist gut, dass sie davon überzeugt sind.“

Kapitän Can bestätigte das. „Es kann sein, dass wir in der Dreierkette stabiler stehen“, befand er, es ginge bei den schwankenden Leistungen aber eben nicht nur um die Grundordnung, sondern um mehr: „Nichtsdestotrotz glaube ich, dass das keine Systemfrage ist. Ich glaube, das ist immer eine Einstellungsfrage. Die Einstellung am Mittwoch war nicht gut.“

Erkenntnis 2: Gregor Kobel gewinnt wieder Spiele

Eine Flugeinlage gegen Leroy Sané, ein starkes Eins-gegen-eins gegen Michael Olise, eine Parade gegen Harry Kanes satten Schuss von der Strafraumgrenze und Mitte zweiter Hälfte zweimal Rettungen gegen Raphael Guerreiro und erneut Kane innerhalb weniger Sekunden: Aus Dortmunder Sicht war Keeper Kobel der Mann des Spiels.

  • Gnabry bringt die Wende, ein schleichendes Ungeheuer und Müllers Comeback

Auf diesen Moment hatte der Schweizer lange warten müssen. Unter Ex-Trainer Nuri Sahin litt er darunter, im Aufbauspiel stark eingebunden zu sein, obwohl seine Stärken eben nicht unbedingt in der Arbeit mit den Füßen liegen. Kobel spielte Fehlpässe, verursachte Gegentore und war mit der Situation zunehmend unzufrieden.

Unter Kovac darf er nun wieder Keeper sein. Schon in Barcelona und vorherigen Spielen hatte er gute Aktionen, in München zeigte er nun seine beste Saisonleistung. Im Endspurt um die internationalen Plätze wird der Schlussmann ein wichtiger Faktor werden.

Das Rätsel: Was ist mit Julian Brandt los?

Die Szenen glichen sich. Gleich zweimal ließ Dortmunds Zehner den frisch eingewechselten Serge Gnabry widerstandslos passieren, beide Male wurde die merkwürdige Passivität mit einem Gegentor bestraft. Beim 1:1 hätte er mit etwas Einsatz sogar Guerreiro noch  entscheidend stören können.

Auch offensiv gelang ihm wie in den vergangenen Wochen schon wenig, der eigentliche feine Fußballer steckt tief in einem Formloch, wirkt mit sich und der Situation überfordert und kommt trotz des andauernden Vertrauens von Kovac trotz kleinerer Aufschwünge nicht dauerhaft in die Spur. Der Auftritt in München könnte nun dafür sorgen, dass auch beim bisher so treuen Kovac die Geduld aufgebraucht ist – eine Zukunft über den Sommer hinaus wird immer unwahrscheinlicher.

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