Kieler Fans feiern Mannschaft trotz Abstieg – Klare Worte von Skrzybski

Holstein Kiel ist in der Bundesliga „nicht sang- und klanglos untergegangen“ – aber am Samstag dennoch abgestiegen. Nach dem 1:2 gegen Freiburg gab es Tränen, aber auch positive Aspekte.

„Über die Saison gesehen war’s zu wenig“

Sie haben sich lange tapfer und erfolgreich gewehrt, aber nun ist es amtlich: Die KSV Holstein Kiel spielt in der nächsten Saison wieder zweitklassig. Nach der 1:2-Niederlage am Samstag im Heimspiel gegen den SC Freiburg ist der nördlichste Erstligist  – genauso wieder VfL Bochum – nicht mehr zu retten, zumal Konkurrent 1. FC Heidenheim parallel mit 3:0 bei Union Berlin gewann. Das Gastspiel der Norddeutschen im Oberhaus dauerte nur eine Saison. Vor zwölf Monaten waren die Kieler als Zweitliga-Zweiter hinter dem FC St. Pauli aufgestiegen.

Die Enttäuschung am Kieler Westring war riesig, als um 17.29 Uhr der Schlusspfiff ertönte. Die Gastgeber hatten zumindest darauf gehofft, am letzten Spieltag in Dortmund noch die Möglichkeit zu haben, auf den Relegationsplatz zu springen. Daraus wird nun nichts mehr. 25 Punkte und nur sechs Siege bislang in dieser Saison sind zu wenig, um Tabellenplatz 17 noch verlassen zu können.

Gefeiert wurde die Mannschaft nach dem Schlusspfiff im mit 15.034 Zuschauern zum 17. Mal in dieser Saison ausverkauften Holstein-Stadion trotzdem. Applaus kam auch vom Gegner und dessen 1500 aus dem Breisgau mitgereisten Fans. Tränen flossen aber auch – nicht nur auf dem Rasen. Am nächsten Samstag werden fast 8000 Anhänger ihre Mannschaft nach Dortmund begleiten.

Rebbe sieht keinen typischen Abstieg – Schuster zollt Respekt

„Wir können stolz auf uns sein, sind nicht sang- und klanglos untergegangen, haben bis zum Ende gekämpft“, sah Timo Becker auch noch positive Aspekte an diesem traurigen Tag für die Kieler. Der Innenverteidiger wird den Klub verlassen und wechselt zu Schalke 04. „Am Ende war’s über die Saison gesehen zu wenig“, fand Routinier Steven Skrzybski. „Es ist ein trauriger Tag für Holstein Kiel“, sagte der neue Sportchef Olaf Rebbe, „aber andererseits gilt es nun auch, nach vorne zu gucken, auch wenn das jetzt gerade schwerfällt.“ Es sei kein typischer Abstieg, betonte Rebbe. Viele Spieler werden im Klub bleiben.

„Es haben heute nur Kleinigkeiten gefehlt. Heute sind wir traurig. Wir haben keine perfekte Saison gespielt. Das müssen wir uns eingestehen“, bilanzierte Holstein-Cheftrainer Marcel Rapp. Auch Freiburgs Trainer Julian Schuster zollte dem Gegner Respekt: „Was hier geleistet wurde, ist toll. Es tut auch weh, das so aus der Nähe mitzuerleben.“

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