St. Paulis Neuling ist der schnellste Profi der Welt

Der FC St. Pauli hat nach den Abgängen von fünf Angreifern in diesem Sommer mit Ricky-Jade Jones nicht nur den ersten neuen Stürmer verpflichtet, sondern arbeitet damit auch gegen das Tempodefizit an.

Der Topwert von Jones wurde in der Bundesliga noch nie erreicht

Mit einem Blick auf die gemessenen Zahlen klingen die Worte von Alexander Blessin in der Pressemitteilung vom Samstagmittag beinahe wie eine Untertreibung. „Die Explosivität und Geschwindigkeit sind ganz klar die offensichtlichsten Qualitäten von Ricky“, hat der Trainer da erklärt, und: „Er ist oft nur durch Fouls zu stoppen.“ Laut Messungen war Jones im Kalenderjahr 2024 sogar der schnellste Fußballprofi der Welt, gemeinsam mit Joseph Paintsil von LA Galaxy.

Der erste neue Stürmer nach fünf Abgängen

Tempo ist ein Kernmerkmal, auf das die Kaderplaner am Millerntor in diesem Sommer ein Hauptaugenmerk legen. In der abgelaufenen Spielzeit stellte St. Pauli den langsamsten Kader, und Jones, so viel ist sicher, wird zumindest diesem Problem Abhilfe leisten. Von seinen bislang sechs Profi-Spielzeiten bei Heimatklub Peterborough United hat er zwar fünf in der dritten Liga verbracht, in dieser aber einen absoluten Rekord aufgestellt: Im Vorjahr wurde seine Höchstgeschwindigkeit mit 37,6 km/h gemessen. Ein Wert, der in der Bundesliga bislang unerreicht ist.

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Zur Einordnung: Hierzulande hat mit dem Frankfurter Jean-Mattéo Bahoya erst ein Spieler die 37 km/h-Marke geknackt, im Frühjahr dieses Jahres wurden beim Franzosen während des Auswärtsspiels in Bochum 37,16 km/h gemessen.

Jones bringt also etwas mit, das St. Pauli bislang fehlt. Und er kann doch nur der Anfang sein in einem bislang nominell arg ausgedünnten Angriff: In der abgelaufenen Woche waren nach Simon Zoller, Andreas Albers und Noah Weißhaupt auch Johannes Eggestein und Morgan Guilavogui verabschiedet worden. Die beiden Letztgenannten waren über weite Strecken der abgelaufenen Spielzeit feste Größen, Freiburg-Leihgabe Weißhaupt war mindestens ein belebendes Element.

Ganz vorn herrscht also Bedarf, zumal zur Besetzung des Kaders bereits ein „Zukunfts-Projekt“ gehört: Im Januar war der Gambier Abdoulie Ceesay ausdrücklich nicht als Soforthilfe, sondern als Perspektivspieler gekommen. Der 21-Jährige brachte es auf sieben Kurzeinsätze, spielte aber mit fortlaufender Zeit eine immer untergeordnetere Rolle. Bei Jones ist die Hoffnung groß, dass er, sprichwörtlich schneller, erste Duftmarken hinterlässt.

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