Bazoumana Touré gehört in Hoffenheim zweifelsfrei zu den Gewinnern der bisher noch jungen Saison. An seiner Effizienz muss der 19-Jährige allerdings noch arbeiten, was in seinem Alter allerdings auch erwartbar ist.
19-Jähriger ist fleißigster Sprinter der Liga
Andreas Schicker hatte die Entwicklung geahnt. Im Sommer sagte der Sportgeschäftsführer der TSG Hoffenheim über Bazoumana Touré: „Er hat sich schneller als erwartet angepasst und hat es richtig gut gemacht.“ Ein Trumpf des Linksfüßers ist sein enormes Tempo. Für Schicker eine „brutale Waffe“.
Zweitschnellster Bundesliga-Profi hinter Unions Burke
Kein Wunder, dass Touré in Sachen gemessener Geschwindigkeit in der laufenden Bundesliga-Saison auf Platz zwei rangiert mit seinen 35,97 Stundenkilometern. Schneller war nur Oliver Burke vom 1.FC Union mit 36,01 km/h. Dafür ist der Ivorer fleißiger als der Schotte (124 Sprints), Touré zog satte 177-mal an. Spitzenwert in der deutschen Beletage. Auch in Sachen Dribblings (28) und Zweikämpfe (93) liegt das 70-Kilogramm-Leichtgewicht weit vorne, nämlich jeweils auf Ligaplatz 2.
Toure also ist enorm fleißig, dadurch hat er einen hohen Einfluss aufs Hoffenheimer Spiel, das für ihn als Tiefensprinter mit der von Trainer Christian Ilzer geforderten Geradlinigkeit quasi ideal ist. Es gibt da aber ein kleines Aber: „Nur“ zwei Vorlagen bislang erscheinen etwas mau für den hohen Aufwand, den der im Januar für rund 10 Millionen Euro von Hammarby IF Geholte betreibt. An seiner Effizienz muss Toure noch arbeiten, das war auch beim 0:1 gegen den 1. FC Köln zu sehen. Da ließ er zwei gute Gelegenheiten liegen respektive wurde auch zweimal gut geblockt.
Gleich eine Vorlage beim Debüt für die Elfenbeinküste
Allerdings ist das für einen Teenager, auch in der Gesamtperspektive der rasanten Entwicklung betrachtet, absolut in Ordnung. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Flügelflitzer noch kein Jahr in Deutschland ist und den Sprung aus Schweden in die Bundesliga erstaunlich schnell vollzogen hat. Wehren aber wird sich im Kraichgau niemand gegen eine ähnliche Effektivität Tourés wie im Nationalteam, wo er nach einem September-Lehrgang ohne Einsatz in der WM-Qualifikation jüngst debütierte und direkt eine Torvorlage beisteuerte – allerdings gegen die drittklassigen Seychellen, die der Elfenbeinküste am Ende deutlich mit 0:7 unterlagen. Am Sonntag beim FC St. Pauli (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wartet da schon eine andere Hausnummer.
